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Informationen über das österreichische Wahlverfahren

Blick hinter die Kulissen des Österreichischen Nationalrates: wie der Deutsche Bundestag ist er...
Blick hinter die Kulissen des Österreichischen Nationalrates: wie der Deutsche Bundestag ist er das_kernel_legislative_body im Einklang mit dem Bundesrat und hat einen significant Einfluss auf den legislativen Prozess.

Informationen über das österreichische Wahlverfahren

Österreichische Politik steht vor signifikanten Veränderungen: Bei der Nationalratswahl am 29. September könnte die Österreichische Volkspartei (ÖVP) ihre Mehrheit in der zweiten Parlamentskammer verlieren. Umfragen deuten auf einen Anstieg der Unterstützung für die rechtspopulistische Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) hin.

Die ÖVP könnte bei der Parlamentswahl erhebliche Verluste erleiden. Neben der ÖVP prophezeien Umfrageinstitute auch größere Verluste für die Grünen Österreichs, die bei der Wahl 2019 ihr bestes Ergebnis mit 13,5 % erzielt haben. Die Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ) scheint laut Umfragen relativ stabil bei etwa 21 % der Stimmen zu liegen.

Das politische Bild wird sich wahrscheinlich stark verschieben: Österreich scheint nach rechts zu rücken, wie Umfragen nahelegen. Die derzeitige Koalitionsregierung aus Konservativen und Grünen unter Bundeskanzler Karl Nehammer wird aller Voraussicht nach nicht über die Wahl hinaus Bestand haben.

Laut aktuellen Umfragen würde ÖVP und Grüne nur 56 der insgesamt 183 Sitze im Nationalrat erzielen. Eine Dreierkoalition mit der Sozialdemokratischen Partei Österreichs als zusätzlichem Partner ist theoretisch möglich.

Neben der Rechten zeigen auch die Österreichischen Liberalen in den Umfragen Aufwärtstendenzen. Die NEOS - Die Neue Österreich und Liberale Partei könnte bei der Ende September stattfindenden Wahl zwischen 9 und 11 % der Stimmen gewinnen. Dies würde NEOS, das für "Freiheit, Fortschritt und Gerechtigkeit" steht, zur neuen viertstärksten politischen Kraft im Land machen.

Das politische Spektrum wird durch verschiedene Kleinparteien erweitert: Parteien wie die Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ) und die junge "Bierpartei" (BPÖ) haben eine Chance, in den Nationalrat einzuziehen. Besonders die BPÖ, die originally als Spaß- und Satirepartei gestartet ist, könnte diesmal die Vier-Prozent-Hürde nehmen.

Allerdings hat die "Madeleine Petrovic Liste" (LMP) wenig Chancen, die von der österreichischen Wahlrechtsordnung festgelegte Sperrklausel zu überwinden. Die LMP ist eine antivakzinale und umweltbewusste Partei, die aus der Opposition gegen staatliche Maßnahmen während der Coronavirus-Pandemie hervorgegangen ist.

Die prominenteste LMP-Kandidatin, Madeleine Petrovic, war von 1990 bis 2003 als Grüne Mitglied des Nationalrats. Wie die BPÖ nimmt auch die LMP erstmals an einer Nationalratswahl am 29. September teil. Die "Liste" wird laut Umfragen maximal 1 % der Stimmen gewinnen.

Der Einfluss aktueller Ereignisse wie der Flutkatastrophe auf das Wahlverhalten und das Wahlergebnis bleibt abzuwarten. Die genaue Sitzverteilung wird erst nach der Stimmenauszählung am Wahltag bekannt gegeben.

Die Sperrklausel wird in einem mehrstufigen Prozess angewandt. "Für die Nationalratswahl ist das österreichische Bundesgebiet in neun Wahlkreise unterteilt, die ihrerseits in insgesamt 39 Regionalwahlkreise aufgeteilt sind", erklären die Erläuterungen des Bundesministeriums des Innern in Wien.

Um bei der Sitzverteilung berücksichtigt zu werden, müssen Parteien entweder eine bestimmte Prozenthürde in mindestens einem der 39 Regionalwahlkreise in der ersten Stufe der Auszählung überwinden oder mehr als 4 % aller abgegebenen Stimmen österreichweit in einer zweiten Stufe erreichen. Die lokale Hürde für Direktmandate liegt typischerweise zwischen 20 und 25 % der lokal abgegebenen Stimmen.

Jedes fünfte Jahr stehen alle 183 Sitze in der Parlamentskammer bei den Nationalratswahlen zur Wahl. Alle österreichischen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger im Alter von 16 Jahren und älter sind wahlberechtigt. Das Bundesministerium des Innern schätzt die Anzahl der Wahlberechtigten vorläufig auf genau 6.346.029. Diese Zahl ist etwa 51.000 niedriger als bei der vorherigen Wahl 2019.

Die Republik Österreich hat eine Bevölkerung von rund 9,2 Millionen Menschen. Die bevölkerungsreichsten Regionen befinden sich überwiegend im Norden und Osten des Landes. Wien, die Hauptstadt, hat etwa 2 Millionen Einwohner. Das Bundesland Niederösterreich hat eine Bevölkerung von etwa 1,7 Millionen, während Oberösterreich, weiter westlich, rund 1,5 Millionen Einwohner hat. Steiermark, im südöstlichen Eck, hat eine Gesamtbevölkerung von knapp 1,3 Millionen. Die verbleibenden fünf österreichischen Bundesländer - Tirol, Salzburg, Kärnten, Vorarlberg und Burgenland - beherbergen zusammen 2,6 Millionen Einwohner, was 28,7 % der Gesamtbevölkerung darstellt.

Die Österreichische Volkspartei (ÖVP) könnte ihre Mehrheit in der Nationalratswahl aufgrund eines möglichen Rückgangs der Unterstützung verlieren, während die rechtspopulistische Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) an Beliebtheit gewinnt, wie Umfragen nahelegen. Die Veränderung im politischen Landschaft könnte dazu führen, dass die derzeitige Koalitionsregierung aus Konservativen und Grünen unter Bundeskanzler Karl Nehammer nicht über die Wahl hinaus besteht.

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