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Klimaschutz in der Formel 1: «Nicht mehr als Greenwashing»

Formel 1
Die Formel 1 will klimaneutral werden.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat die Nachhaltigkeitsprojekte der Formel 1 kritisiert und der Königsklasse des Motorsports Greenwashing vorgeworfen.

«Die Formel 1 sieht, dass sie sich zum Klimaschutz verhalten muss, aber sie tut das nur oberflächlich. Wenn die Formel 1 Nachhaltigkeit nicht nur als Feigenblatt nutzen will, muss sie die CO2-Bilanz des gesamten Rennzirkus überdenken. Sie sollte sich stärker regionalisieren, statt wie im kommenden Jahr sogar 24 Rennen austragen und Massen von Menschen und Material um die Welt zu fliegen», sagte Benjamin Stephan, Verkehrsexperte Greenpeace, der Deutschen Presse-Agentur vor dem Start der Formel 1 in die Restsaison an diesem Wochenende in den Niederlanden.

CO2-neutraler Treibstoff

Bis 2030 will die Rennserie klimaneutral sein. Dazu soll von 2026 an mit synthetischem CO2-neutralem Treibstoff gefahren werden. Gleichzeitig bläht sich der Rennkalender immer mehr auf. 2024 soll die Rekordzahl von 24 Grand Prix ausgetragen werden.

«Wenn sich die Formel 1 nicht grundsätzlich neu aufstellt, und akzeptiert, dass sich die Identität der Rennserie verändern muss, dann meint sie es nicht ernst mit dem Klimaschutz. Formel-1-Technologien, die uns bei der Mobilitätswende nicht weiterbringen, senden die falsche Botschaft. Bisher haben die Vorhaben der Formel 1 für mich nur kosmetischen Charakter und sind nicht viel mehr als Greenwashing», erläuterte Greenpeace-Sprecher Stephan. Unter Greenwashing versteht man im Kern einen Etikettenschwindel mit Nachhaltigkeitszielen.

«Verbrennungsmotoren sind aus der Zeit gefallen»

«Ein Argument der Formel 1 und der Hersteller war in der Vergangenheit immer, neue Technologien zu entwickeln, die später in Serienautos wandern und am Ende allen etwas bringen. Die Autoindustrie entwickelt sich aber mittlerweile fast ausschließlich in Richtung E-Mobilität. Verbrennungsmotoren, selbst wenn sie in der Formel 1 noch ein bisschen effizienter werden sollten, sind aus der Zeit gefallen», sagte Stephan.

«Die Formel 1 will zwar künftig synthetische Kraftstoffe nutzen und setzt auch Biokraftstoffe ein, diese sind aber keine Lösung, weil sie ineffizient und zu teuer sind. Biokraftstoffe lassen sich in den nötigen Mengen nicht nachhaltig erzeugen, sie sind also nicht massentauglich. Spätestens in der aktuellen Transformation entkoppelt sich die Formel 1 vom Rest der Welt, weil sie sich nicht vom überholten Verbrenner trennen kann.»

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