Klingbeil macht vor Weihnachten Druck auf Budget 2024
Der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei, Klingber, sagte, dass die Bundesregierung vor großen Herausforderungen und großen Prüfungen stehe. Die Verhandlungen über den Haushalt 2024 laufen bereits auf Hochtouren. Bis Weihnachten sollte jeder wissen, was ihn nächstes Jahr erwartet.
SPD-Vorsitzender Lars Klingbeil rechnet mit schwierigen Verhandlungen innerhalb der Liga über den Haushalt 2024. Es sei ein schwieriger Spagat, aber Bürger und Unternehmen bräuchten Klarheit darüber, wie sie weiterhin in den Klimaschutz und die Wirtschaftsleistung des Landes investieren könnten, sagte Klingber in der Sendung „Early Days“ von ntv. Start".
Klingber sagte, bei einer Koalitionssitzung heute Abend im Kanzleramt könnten sich erste Lösungsansätze bereits abzeichnen. Doch die Regierung hat in den kommenden Tagen noch viel zu tun. „Wir müssen das gründlich machen.“ Der Haushalt 2024 soll aber noch in diesem Jahr vom Bundestag verabschiedet werden: „Wir hoffen, dass der Haushalt 2023 verabschiedet wird, und dann wissen alle an Weihnachten, wie das nächste Jahr aussieht.“
Mit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 15. November endete die ursprüngliche Haushaltsplanung der Bundesregierung. Ein Karlsruher Richter hat entschieden, dass 60 Milliarden Euro des Klima- und Transformationsfonds nicht umgeschichtet werden sollten. Das Geld war zunächst zur Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise gedacht. Für den nächsten Haushalt müssen zwischen 16 und 20 Milliarden Euro eingespart werden.
Klingber wehrte sich gegen Sozialkürzungen, um den Haushalt zu schonen. „Viele Menschen hatten schon immer Zweifel am Sozialstaat und versuchen nun, diese Krise für Angriffe zu nutzen.“ Der SPD-Chef hofft, weiterhin Investitionen in die Klimaneutralität und die Stärkung des Sozialstaats vorantreiben zu können. „Wir werden nicht zulassen, dass das aufhört oder unterbrochen wird. Wenn wir diesen Korridor betreten, dann werden wir sicher auch bei den Sozialdemokraten eine Lösung finden.“
Die Koalition hat beschlossen, die Schuldenbremse für das laufende Jahr auszusetzen, die FDP weigert sich jedoch, im nächsten Jahr wegen der Krise den Ausnahmezustand zur Ausweitung der Schuldendeckung auszurufen. Klingber hatte noch nicht das letzte Wort gesagt, als er das sah. „Übrigens ist es nicht so, dass ich nicht darüber nachdenke, die Schuldenbremse auszusetzen.“ Es gebe „erstaunlich viele Herausforderungen.“ Daher „gibt es auch Argumente dafür, die Schuldenbremse im Jahr 2024 auszusetzen“. Ähnlich argumentierte Bundeskanzler Olaf Schulz am Dienstag im Bundestag, verzichtete jedoch darauf, explizit eine Aussetzung der Schuldenbremse zu fordern.
Klingber sagte, man werde unter Berücksichtigung der Forderungen der FDP auch Prioritäten besprechen und prüfen, wo klimaschädliche Subventionen abgebaut werden könnten. „Wir kürzen aber sicher nicht die Investitionen oder den Sozialstaat.“ Jeder Minister müsse nun überlegen, wo in seinem Ressort Einsparpotenziale erzielt werden könnten. „Die Wochen vor Weihnachten werden arbeitsreich sein.“
Von CDU-Chef Friedrich Merz, der Scholz am Dienstag im Bundestag heftig angegriffen hatte, wird Klingber nach eigenen Angaben keine Unterstützung erhalten. Der SPD-Chef wies jedoch darauf hin, dass es in der Koalition noch andere Positionen gebe. Wie die Sozialdemokraten drängt Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegener auf eine Reform der Schuldenbremse. „Friedrich Merz hat also einen grundsätzlichen Einwand erhoben und wollte nur zusehen, wie die Regierung versucht, den besten Weg nach vorne zu finden und sich der Verantwortung völlig zu entziehen. Gott sei Dank gibt es im Bündnis noch andere Stimmen.“
Während einer Bundestagsdebatte bezeichnete Merz die Kanzlerin als „Energieklempner“, offenbar in Anspielung auf Merkels gelegentliche Bezeichnung als „Energiephysikerin“. „Zuallererst denke ich, dass die Sanitärbranche eine Branche ist, vor der ich großen Respekt habe“, kommentierte Klingbeer. „Diese Jungs sind sehr gut ausgebildet. Sie wissen genau, was sie tun.“
Quelle: www.ntv.de