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Krankenhausreform ins Stocken geraten: Sorgen um Klinikbestand in MV

Vor einem Jahr kündigte der Bundesgesundheitsminister umfassende Krankenhausreformen an. Allerdings steht die Gesetzgebung in diesem Bereich noch aus. In Ländern mit kleinen Kliniken wächst die Sorge um deren Erhalt.

Im Krankenhausflur sind die Betten ordentlich angeordnet. Foto.aussiedlerbote.de
Im Krankenhausflur sind die Betten ordentlich angeordnet. Foto.aussiedlerbote.de

Gesundheit - Krankenhausreform ins Stocken geraten: Sorgen um Klinikbestand in MV

Im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern wächst die Sorge um die Krankenhauslandschaft in der Region, die insgesamt 37 Kliniken umfasst. In einem von SPD und Linksbündnis eingebrachten Antrag schloss sich der Landtag am Freitag der Forderung an, der Bund solle bis zum Inkrafttreten der angestrebten „Krankenhausreform“ vorübergehend mehr Mittel für Kliniken bereitstellen.

In der Debatte hieß es, damit solle das Überleben von Häusern gesichert werden, die vor allem in ländlichen Gebieten jahrelang unter Unterfinanzierung gelitten hätten. Außerdem müssen sie mit steigenden Energie- und Personalkosten kämpfen und rückläufige Einnahmen während der COVID-19-Pandemie ausgleichen. Die Klinik von Buzov war das erste Krankenhaus, das Insolvenz anmeldete.

Auch Vorschläge der SPD und der Linken wurden mit den Stimmen der Grünen angenommen. Alle anderen Oppositionsparteien enthielten sich der Stimme. Der Antrag der CDU, konkrete Forderungen an die Landesregierung zu stellen, fand keine Mehrheit.

Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) beklagte in der Debatte, dass die geplanten Reformen der Krankenhäuser im ganzen Land entgegen der Ankündigung noch lange auf sich warten lassen würden. Die Verhandlungen zwischen Bund und Ländern befinden sich in einer schwierigen Phase. Aber es gibt keinen Ausweg für Reformen. „Unser gemeinsames Ziel ist es, eine hochwertige, wohnortnahe Krankenhausversorgung zu ermöglichen“, betonte Drese. Dazu gehört auch der Erhalt aller 37 Standorte in Mecklenburg-Vorpommern. Dies erfordert jedoch eine Spezialisierung der einzelnen Krankenhäuser, eine engere Zusammenarbeit und eine bessere Integration von stationärem und ambulantem Bereich.

Dresser forderte erneut, dass auch kleine Kliniken für die Kosten der Kapazitätserhaltung belohnt werden und plädierte für einen Zuschlag für ländliche Gebiete. „Zahlungen sollten sich nicht allein an der Zahl der behandelten Fälle orientieren“, betonte sie. Die Bundes- und Landesregierungen sind weiterhin tief gespalten über aktuelle Hilfen und künftige Gesetze. „Aber wir bleiben hartnäckig“, erklärte der Minister. Mecklenburg-Vorpommern hat in der Vergangenheit erhebliche Strukturveränderungen erlebt. Von ursprünglich 55 sind es nur noch 37, die Zahl der Betten wurde von 19.000 auf 10.000 reduziert.

Sitzungsplan der Landesversammlung mit Links zu Gesetzen und Anträgen

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Quelle: www.stern.de

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