„Krisenmodus“ ist das Wort des Jahres 2023
Hinzu kommen die Kriege im Nahen Osten, die Inflation und die Schuldenkrise. Auch die Bildungskrise hat sich verschärft. Der Ausnahmezustand ist zum Dauerzustand geworden. Unsicherheit, Angst, Wut, Hilflosigkeit und Ohnmacht prägen den Alltag vieler Menschen. Es kann schwierig sein, den richtigen Weg zu finden, mit außergewöhnlichen Situationen umzugehen, und sich auf der Grenze zwischen Apathie und Alarmismus zu bewegen. Dies lässt sich an der zunehmenden Radikalisierung der Sprache im öffentlichen Raum beobachten.
In ihrer Begründung zitierte die Jury eine Aussage von Vizekanzler Robert Harbeck (Grüne) in der ARD-Sendung Anne Weir: „Wir sind von der Realität umgeben.“ Die Jury formulierte dies um: „Wir sind von Krisen umgeben.“ Die Wörter „Antisemitismus“ und „unleserlich“ belegten in der diesjährigen jährlichen Wortliste den zweiten bzw. dritten Platz.
Letztes Jahr wurde „Zeitwende“ zum Wort des Jahres gekürt. Der Begriff stellt einen Übergang in eine neue Ära dar und wurde laut einem Urteil der Jury aus dem Jahr 2022 von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Zuge des russischen Angriffs auf die Ukraine häufig verwendet.
GfdS kürt seit 1977 die Wörter und Redewendungen des Jahres. Sie argumentieren, dass nicht die Häufigkeit eines bestimmten Ausdrucks die Wahl bestimmt, sondern seine Bedeutung und Popularität. Daher sind mit den gewählten Wörtern keine Bewertungen oder Empfehlungen verbunden.
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Quelle: www.stern.de