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Landtag verabschiedet Haushalt 2024/25 nach kontroverser Debatte

Der Landtag hat die finanzpolitischen Leitlinien Mecklenburg-Vorpommerns für die Jahre 2024 und 2025 festgelegt. Das Urteil zur Doppelbudgetierung fällt jedoch sehr unterschiedlich aus.

Simone Oldenburg (links), Bildungsministerin des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Foto.aussiedlerbote.de
Simone Oldenburg (links), Bildungsministerin des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Foto.aussiedlerbote.de

Einsparungen - Landtag verabschiedet Haushalt 2024/25 nach kontroverser Debatte

Trotz angespannter Finanzlage und schwacher Konjunktur plant Mecklenburg-Vorpommern in den nächsten zwei Jahren mehr als 11 Milliarden Euro auszugeben, ein Rekordwert. Das Land wird keine neuen Schulden aufnehmen, sondern muss zur Finanzierung tief in seine Reserven greifen. Nach einer kontroversen Debatte über Prioritäten und mögliche Mittelumschichtungen hat der Landtag am Mittwoch in einer Abstimmung zwischen Sozialdemokraten und Syriza-Fraktion den Doppelhaushalt des Landes beschlossen.

Im Budget sind knapp 11,4 Milliarden Euro für 2024 und 11,6 Milliarden Euro für 2025 vorgesehen. Nach Angaben des Finanzministeriums stiegen die Ausgaben im Jahr 2020, wobei das Land erstmals seit 2006 wieder Kredite in einem Nachtragshaushalt zur Bewältigung der Corona-Krise aufnahm. Die Änderungsanträge der Opposition stießen bei der Koalition, die einstimmig gegen den Finanzplan stimmte, nur auf verhaltene Resonanz. Redner kritisierten, der Haushalt sei nicht ambitioniert genug und reagiere zu wenig auf aktuelle Herausforderungen wie Digitalisierung und Energiewende.

Andererseits begrüßte die Koalition die Zahlen als Beleg für eine solide, auf Sicherheit und wirtschaftlichen Fortschritt ausgerichtete Finanzpolitik. „Der Doppelhaushalt steht für ein Land, das wirtschaftlich stark, sozial gerecht und zugleich innovativ und nachhaltig ist“, erklärt Tilo Gundlack, Abgeordneter der Sozialdemokratischen Partei.

Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) warb zu Beginn einer rund zehnstündigen Debatte im Namen der Landesregierung um breite Zustimmung zum Doppelhaushalt. Sie lehnte einen Vorschlag der CDU-Opposition ab, die Haushaltsabstimmung auf Anfang 2024 zu verschieben, bis die Finanzierungserwartungen der Bundesregierung geklärt seien. Wird der Haushalt nicht wie geplant verabschiedet, können wichtige Projekte im neuen Jahr nicht starten. Als Beispiele nannte Oldenburg Investitionen in den Schulbau, Studiengebührenermäßigungen für angehende Sanitäter und zusätzliche Mittel für Feuerwehren oder den Tourismus.

Die Personalkosten werden auf Rekordniveau steigen und im Jahr 2024 2,7 Milliarden Euro und im darauffolgenden Jahr 2,9 Milliarden Euro erreichen. Finanzminister Heiko Geue (SPD) sagte, Mecklenburg-Vorpommern, auf das zuletzt 22 Prozent der Gesamtausgaben entfielen, schneide im Ländervergleich gut ab. Bis 2025 wird der Budgetanteil der Nordostregion auf 25 % steigen.

Oldenburg betonte stellvertretend für die angeschlagene Bundeskanzlerin Manuela Schwesig (SPD): „Die Bundesregierung steckt in einer Haushaltskrise. Mecklenburg-Vorpommern nicht. Wir sind es. Handlungsbedarf besteht noch.“ Durch den Doppelhaushalt Die Union sorgt für weiterhin hohe Investitionen, insgesamt 3,3 Milliarden Euro über zwei Jahre. Eine der Prioritäten ist die Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung. Für Zukunftsprojekte wie die Wasserstofftechnologie sind rund 800 Millionen Euro vorgesehen. Es gibt zusätzliche Mittel, um Infrastruktur, Bildung und Kinderbetreuung auszubauen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.

Das Land erwartet in den nächsten Jahren Bundeszuschüsse in Höhe von insgesamt 700 Millionen Euro. Allerdings bleiben die Auszahlungen aufgrund der prekären Haushaltslage des Bundes weiterhin ungewiss. Nach hartem Ringen haben sich die Spitzen des Ampel-Bündnisses erst am Mittwoch in Berlin auf den Bundeshaushalt 2024 geeinigt. Nach einem Haushaltsbeschluss des Bundesverfassungsgerichts war der Bund zu Ausgabenkürzungen gezwungen, auch die Länder waren davon betroffen.

Nicholas Kramer, Vorsitzender der AfD-Bundestagsfraktion, sagte, mehrere Änderungsanträge zum Haushaltsentwurf der Landesregierung zeigten deutlich ein gravierendes Defizit in den Regierungsplänen. Er beklagte sich auch über die seiner Meinung nach zu hohen Ausgaben für Flüchtlinge. Er warf der Regierung vor, die Interessen des deutschen Volkes zu vernachlässigen. „Wir sind nicht bereit, die Interessen der Deutschen zu opfern, um jedem Asylbewerber eine umfassende Versorgung zu bieten, und wir sind auch nicht bereit, dem Profitstreben der Asylbranche nachzukommen“, sagte Kramer.

Grünen-Chef Harald Teppe warf Kramer vor, die Sprache eines „Verbrechers“ zu verwenden, der „Deutschland und die Heimat der Welt zerstört“ habe. Das ist inakzeptabel. Im Namen der Partei forderte er die Landesregierung auf, mehr Mittel zur Beschleunigung der Energiewende und des Klimaschutzes bereitzustellen. So fand beispielsweise ein Vorschlag, 13,5 Millionen Euro pro Jahr für 180 weitere Energieberater in Kommunen bereitzustellen, keine Mehrheit.

Franz-Robert Lisko, Vorsitzender der CDU-Bundestagsfraktion, warf der Koalition vor, zeitgemäße Chancen zur Neugestaltung des Staatshaushalts verpasst zu haben. „Wichtige Zukunftsthemen wie Digitalisierung und Künstliche Intelligenz werden ignoriert“, sagte er. Darüber hinaus besteht die rote Regierung darauf, 400 Millionen Euro an Sondermitteln für Universitätskliniken aus dem COVID-19-Schutzfonds zu verwenden, und verstößt damit gegen die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts. Einen Vorstoß der Koalitionspartner zur Reform der Schuldenbremse lehnte er ausdrücklich ab: „Sie sagen Reform. Sie meinen, sie abzuschaffen.“

Rene Domke, Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion, sagte, im Haushalt der Koalition fehle es an Plänen für einen langfristigen und stabilen Aufbau des Landes. „Von Generationengerechtigkeit, Vision und Planungsfähigkeit ist nichts zu spüren. Es fehlt der Mut, Bürokratie, Digitalisierung und Menschen abzubauen“, sagte er. Das Land steht vor schwierigen Zeiten und der Staatshaushalt gibt keine Antworten auf drängende Fragen. Domke beklagte, dass keiner der über 100 Änderungsanträge seiner Fraktion angenommen worden sei.

Zeitplan der gesetzgebenden Sitzungen der Bundesstaaten mit Links zu Gesetzen und Vorschlägen. Mittelfristige Finanzplanung und Formulare

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Quelle: www.stern.de

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