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Lechner greift Rot-Grün an: „Niedersachsens Chancen sind tot“

Der niedersächsische Bundeshaushalt soll im nächsten Jahr 42 Milliarden Euro überschreiten. CDU und AfD sind der Ansicht, dass die rot-grünen Landesregierungen in dieser Hinsicht nicht genug getan haben.

Sebastian Lechner spricht im Niedersächsischen Landtag. Foto.aussiedlerbote.de
Sebastian Lechner spricht im Niedersächsischen Landtag. Foto.aussiedlerbote.de

Haushaltsdebatte - Lechner greift Rot-Grün an: „Niedersachsens Chancen sind tot“

Die Parteien CDU und Alternative für Europa im niedersächsischen Landtag haben ihre Unzufriedenheit mit der Politik der Landesregierung zum Ausdruck gebracht. Oppositionsführer Sebastian Lechner warf den Sozialdemokraten und Grünen vor, die Potenziale des Landes nicht auszuschöpfen. Damit sei Rot-Grün „der Tod einer Chance für Niedersachsen“, sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende am Dienstag zum Auftakt der Haushaltsverhandlungen 2024.

Stefan Mazizewski-Drous, Fraktionsvorsitzender der Alternative für Deutschland, kritisierte insbesondere die Einwanderungspolitik und forderte „klare Regeln für Einwanderer, die zu unserer deutschen Leitkultur passen“. Beispielsweise können nur Kinder zur Schule gehen, die gut Deutsch sprechen. Die weit verbreiteten und umstrittenen Vorwürfe des AfD-Politikers lösten im Plenarsaal Empörung aus. Der CDU-Abgeordnete Ulf Thiele bezeichnete Marzischewski-Drewes später als antidemokratisch.

Der gesamte Staatshaushalt dürfte im nächsten Jahr 42,3 Milliarden Euro erreichen, etwas mehr als in diesem Jahr (+0,7 %). Zu den Kernvorhaben der Landesregierung gehören die Erhöhung der Gehälter von Grund- und Sekundarschullehrern, die Gründung eines Landesunternehmens zur Bereitstellung von mehr bezahlbarem Wohnraum und der weitere Ausbau der Abdeckung mit schnellem Internet.

Finanzminister Gerald Scheer (Grüne) sagte, das Land greife im Gegensatz zu den vom Verfassungsgericht gekippten Absichten der Bundesregierung zum Klima- und Übergangsfonds nicht auf bisher unnötige Kredite zurück. Stattdessen erstattet der Staat diese Kosten teilweise im Voraus. Dadurch sollen Mittel freigesetzt werden, da keine Zinszahlungen mehr zu leisten sind. „Aber wir lassen diese Mittel nicht ungenutzt, sondern binden sie rechtlich, damit sie zuverlässig und dauerhaft in zukünftige Investitionen fließen“, sagte der Minister.

Als Beispiele nannte Hill Investitionen in Krankenhäuser, Klimaschutz und die Sanierung staatlicher Gebäude. Nach Angaben des Militärs wird das Land im nächsten Jahr rund 1,1 Milliarden Euro für die Versorgung von Flüchtlingen ausgeben. Ein großer Teil davon (765 Millionen Euro) ging an Kommunen. Der Beitrag der Bundesregierung beträgt etwa 235 Millionen US-Dollar und ist damit im Vergleich zu den beiden Vorjahren gesunken.

Ministerpräsident Stephen Wel (SPD) gab am Montag bekannt, dass das Land im Vergleich zum Bund, dessen Haushaltsverhandlungen für 2024 nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts ins Stocken geraten sind, „realistische und verlässliche Zahlen“ vorgelegt habe.

Allerdings kritisierte CDU-Fraktionsvorsitzender Lechner, dass die Finanzhilfen der Landesregierung nahezu ungenutzt seien, das Land zu wenig neue Aufnahmeplätze für Flüchtlinge geschaffen habe und die Bildungspolitik ins Stocken geraten sei. „Hören Sie auf, das Problem zu beschreiben. Irgendwann müssen Sie es tun“, sagte Lechner auf Anweisung von Bildungsministerin Julia Willy Hamburg (Grüne).

Der CDU-Politiker nahm auch die Landeswohnungsgesellschaft ins Visier, deren Gründung zum 1. Januar das Kabinett am Montag beschlossen hatte. Dadurch dürften so wenige Wohnungen entstehen, dass er diese suchen müsste. Mit einem Startkapital von 100 Millionen Euro habe das Unternehmen nach Angaben des Ministeriums die Möglichkeit, ein Portfolio von rund 1.600 staatlichen Wohnungen aufzubauen. Die Zahl der Sozialwohnungen im Land ist in letzter Zeit stark zurückgegangen.

Für Donnerstag ist eine Haushaltsabstimmung geplant.

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Quelle: www.stern.de

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