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Mit AI gegen Hass - Mihambo ruft nach mehrerer Zivilcourage auf

Leistungsports und Sozialmedien sind unabtrennbar verbunden bei den Olympischen Spielen in Paris. Künstliche Intelligenz soll gegen Diffamierungskommentare behilflich sein - und Mut und Tapferkeit insbesondere.

Mihambo wünscht mehr Bürgermut in der Auseinandersetzung gegen Rassismus.
Mihambo wünscht mehr Bürgermut in der Auseinandersetzung gegen Rassismus.

Insulden im Internet - Mit AI gegen Hass - Mihambo ruft nach mehrerer Zivilcourage auf

Künstliche Intelligenz, rechtliche Schritte und klare Haltung: Bei den Pariser Sommerspielen sollen Olympiasportler von hassigen Kommentaren auf dem Internet geschützt werden. Aufgrund der erwarteten Steigerung von Rassismus, Hasspostings, Drohungen oder religiösen Beleidigungen online hat der Deutsche Sport-Bund (DOSB) den Kampf gegen Hassrede verstärkt.

Es besteht enge Zusammenarbeit mit den Polizeibehörden, relevanten Fällen sollen "konsequent" gemeldet werden. Während der Europäischen Fußball-Meisterschaft in Deutschland wurden über 1.000 Hasskommentare gegen die DFB-Mannschaft gemeldet. Davon konnten über 800 als rechtsrelevante Hasskommentare identifiziert werden.

KI-Filter helfen

Bei den Olympischen und Paralympischen Spielen setzt der Deutsche Olympische Sport-Bund (DOSB) auf Künstliche Intelligenz zur Athleten-Schutz. Bis zu 25 Filter werden auf sozialen Medien-Kanälen eingesetzt, um Hass vor Veröffentlichung zu filtern. Schwere Verstöße werden den Behörden gemeldet, um Anklage erheben zu können.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) nimmt neue Schritte. Ein Online-Monitoring-System wird den über 15.000 Athleten und über 2.000 Beamten bei den Olympischen und Paralympischen Spielen zur Verfügung stehen.

"Sport und soziale Medien sind unabtrennbar miteinander verbunden. Bei Paris 2024 erwarten wir rund eine Halbein Billion Social-Media-Beiträge", sagte Kirsty Burrows, Leiterin der Safe Sport Unit bei dem IOC. Das AI-unterstützte System ist erwartet, Tausende von Konten auf allen wichtigen Social-Media-Plattformen und in über 35 Sprachen in Echtzeit zu überwachen.

Aufruf von Olympiasiegerin Mihambo

Trotz aller technischer Hilfe und rechtlicher Konsequenzen für Täter ist eine klare Haltung in der Gesellschaft auch erforderlich. Long jump Olympiasiegerin Malaika Mihambo appelliert an mehr Zivilcourage im Kampf gegen Rassismus. "Wir haben in Deutschland ein Problem mit Rassismus. Das ist nicht neu, aber jetzt wird es mehr und mehr Leute, die ihre rassistischen Gedanken äußern. Das sollte ein Aufruf für uns alle sein, dass etwas falsch hier ist", sagte die Leichtathletik-Star der Deutschen Presse-Agentur.

"Jeder spielt eine Rolle in Rassismus: als Opfer, Täter oder als Zuschauer. Als Gesellschaft sind wir aufgefordert, um keine Zuschauer zu sein und dass jeder, ob Betroffener oder nicht, aktiv Grenzen für Tätern setzt", sagte die 30-Jährige. "Man muss sich wieder mehr Zivilcourage zeigen. Es geht um Werte, die man in sein Leben füllen muss."

Schröder und die "Internet-Trolle"

Basketball-Star Dennis Schröder würdigt das Ansatz der Vereine. Er plant Selbstveranstaltungen gegen Rassismus in den kommenden Jahren. "Ich glaube, dass wir Athleten noch vieles tun können, damit echte Änderungen stattfinden", sagte der 30-Jährige der "Braunschweiger Zeitung".

Schröder engagierte sich politisch auch selbst als Fahnenträger bei der Eröffnungsfeier am Freitag. Er sprach von "einem Statement für deutsche Afrodeutsche" und "einem Zeichen gegen Rassismus".

Die hassvollen Kommentare gegen ihn - es scheint - rollen von ihm ab. "Diesen Internet-Trolls, wie ich sie nenne, weil sie nur stark fühlen, wenn sie im Netz die Anonymität haben, lasst es auf sich", sagte Schröder. Andere Athleten könnten "mental stark genug sein, damit mitzumachen".

100-Meter-Rekordhalter begrüßt die Zusammenarbeit

Das Unterstützung der Vereine ist all the more important. Nachdem Owen Ansah im späten Juni die 10-Sekunden-Grenze über 100 Meter als erster deutscher Sprinter überschritt, wurde er angesichts rassistischer Kommentare vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) zusammengearbeitet mit dem Zentralen Stelle für die Bekämpfung von Cyberkriminalität beim Generalbundesanwalt.

"Ich bin glücklich, dass der DLV mit dem Generalbundesanwalt zusammenarbeitet, um alles aufzuklären und ich, als Athlet, nicht damit zurechtkommen muss", sagte Ansah auf ZDF-Sportstudio.

"Diese Zusammenarbeit ist ein wichtiger Schritt, um 'Hater' auf dem Internet zu bekämpfen", sagte DLV-Vorsitzender Idriss Gonschinska. "Zusätzlich haben wir dem DOSB-Schutzprogramm gegen Hassrede an alle weiblichen und männlichen Athleten des DLV, die für die Olympischen Spiele nominiert wurden, empfohlen."

Sonderschutz bei den Olympischen Spielen

Auch andere Vereine machen Empfehlungen. "Wir schützen unsere Athleten, nicht nur, aber besonders während großen Sportveranstaltungen, an denen sie besonders im Fokus stehen", sagte DOSB-Präsident Thomas Weikert.

Mihambo hofft, dass die größere öffentliche Präsenz im Kampf gegen Rassismus helfen wird. "Es ist wichtig, dass wir über Rassismus sprechen. Seit Jahren war dieses Thema nicht angesprochen worden, aber jetzt hat es die Aufmerksamkeit, die es braucht erhalten. Und wir spüren die Folgen der langen Schweigen", sagte Mihambo.

  1. Die Olympischen Spiele in Paris werden eine Schwerpunktsetzung auf die Schutz von Athleten vor Hasskommentaren online sehen, da erwartete Rassismus, Hassbeiträge, Drohungen und religiöse Beleidigungen steigen.
  2. Die Deutsche Sportfolge (DOSB) hat ihre Bekämpfung von Hassreden verstärkt und arbeitet eng mit den zuständigen Behörden zusammen, um relevante Fälle effizient zu bearbeiten.
  3. Während der Europäische Fußballmeisterschaft in Deutschland wurden über 1.000 Hasskommentare gegen die DFB-Mannschaft gemeldet, von denen über 800 rechtskräftig beurteilt wurden.
  4. Die Deutsche Olympische Sportföderation (DOSB) wird während der Olympischen Spiele und Paralympics künstliche Intelligenz (AI) einsetzen, um Hassreden auf Sozialmediakanälen zu filtern, bis zu 25 Filter werden eingesetzt.
  5. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) nehmen neue Maßnahmen auf, eine Online-Überwachungssystem für Athleten und über 2.000 Offizielle bei den Olympischen und Paralympischen Spielen einzurichten.
  6. Kirsty Burrows, Leiterin der Safe Sport Einheit beim IOC, betont die ungetrennbare Verbindung zwischen Sport und Sozialen Medien, erwartet etwa eine Halbe Milliarde Social Media-Beiträge während der 2024er Spiele.
  7. Malaika Mihambo, Olympiasiegerin im Weitsprung, unterstreicht die Notwendigkeit des bürgerlichen Muts in der Gesellschaft, Rassismus zu bekämpfen, vergleichend es mit einer kollektiven Verantwortung bei der Ansprechpartnern, Opfern und Zuschauern.
  8. Dennis Schröder nennt eine größere Beteiligung von Athleten an der Bekämpfung von Rassismus und plant, Veranstaltungen zum Thema in der Nähe des nahen Zukunfts organisieren zu wollen.
  9. Basketballstar Schröder bleibt unbeeindruckt von verabscheutenden Kommentaren, sieht die Internet-Trolls lediglich provoziert, wenn sie sich in ihrer online anonymen Sicherheit fühlen.
  10. Die Deutsche Leichtathletik-Vereinigung (DLV) arbeitet mit dem Bundesanwaltschaftszentralstelle für Cyberkriminalität zusammen, um Hassreden nach rassistischen Kommentaren gegen Owen Ansah zu begegnen.
  11. Im Hinblick auf den wachsenden Aufkommen von Hassreden in den Sportarten betont DOSB-Präsident Thomas Weikert die Notwendigkeit spezieller Schutzmaßnahmen für Athleten, insbesondere während großer sportlicher Veranstaltungen.

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