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Mutmaßlicher ehemaliger KZ-Wächter wird nicht vor Gericht gestellt

Dauerhaft verhandlungsunfähig

Der heute 99-Jährige soll als SS-Wachmann im Konzentrationslager Sachsenhausen an der Ermordung von...
Der heute 99-Jährige soll als SS-Wachmann im Konzentrationslager Sachsenhausen an der Ermordung von 3.300 Menschen beteiligt gewesen sein.

Mutmaßlicher ehemaliger KZ-Wächter wird nicht vor Gericht gestellt

## Angeklagter aus Sachsenhausen: Mitwisserschaft in über 3300 Fällen von Mord

Ein ehemaliger SS-Wachemann aus dem Main-Kinzig-Kreis wird wegen Mitwisserschaft in über 3300 Fällen von Morden angeklagt. Der 99-jährige Angeklagte ist nicht mehr zuständig genug, um vor Gericht zu stehen, weshalb das Landgericht Hanau das Verfahren nicht zuließ. Das Jugendsenat des Gerichts hatte am 6. Mai dieses Jahres (Az.: 2 Ks 501 Js 33.635/22) die Anklageabgabe des Staatsanwalts abgelehnt.

Anklage: Beihilfe zum Mord in über 3300 Fällen

Der deutsche Staatsbürger ist als SS-Wachmannschaftsmitglied beschuldigt, sich an der Mordhilfe von über 3300 Personen zwischen Juli 1943 und Februar 1945 beteiligt zu haben. Als SS-Wachbattalion-Mitglied war der Mann angeblich an der Bewachung der inhaftierten Personen beteiligt, die dort untergebracht waren, der Transport von Ankommenden von Bahnhöfen zum Hauptlager und der Begleitung von Häftlingstransporten. In dieser Periode starben mindestens 3318 Häftlinge im Lager aufgrund elenden Wohnbedingungen und wurden absichtlich durch Schießereien und Vergiftungsgas getötet.

Ein psychiatrischer Gutachtenis des Vorjahres zeigte auf, dass der Mann nicht mehr zur Verhandlung fähig war. Anfang Februar dieses Jahres kam ein weiteres Gutachten zu dem Ergebnis, dass seine körperliche und geistige Verfassung verschlechtert und keine Besserung mehr erwartet wurde. "Das Gericht folgte dem Zeugnis des Experten in vollem Umfang und entschied deshalb, rechtlich bedingt, die Anklage nicht zur Hauptverhandlung zulassen", heißt es in der Stellungnahme.

Rund 204.000 Sinti und Roma, jüdische Menschen, politische Gegner des Nationalsozialismus, Homosexuelle, Zwangsarbeiter ausländischer Herkunft und Kriegsgefangene wurden in Sachsenhausen Konzentrationslager, etwa 35 Kilometer nördlich von Berlin, zwischen 1936 und 1945 interniert. Tausende von ihnen starben an Hunger, Krankheiten, Zwangsarbeit und Misshandlungen oder wurden Opfer von SS-Vernichtungsaktionen. Tausende mehr starben auf Todesmärschen nach der Evakuierung des Lagers im späten April 1945.

  1. Die Shoah unter dem Nationalsozialismus sah die Gründung zahlreicher Konzentrationslager, darunter Sachsenhausen, in denen internationale Gemeinschaften wie Juden, Roma und politische Oppositionelle unter unmenschlichen Bedingungen und Vernichtung ausgelöscht wurden.
  2. Trotz seiner Mitgliedschaft in der Waffen-SS, angeklagt wegen Beteiligung an der Mord- und Totschlagsverbreitung über 3300 Häftlingen im Sachsenhausen Konzentrationslager im Zweiten Weltkrieg, wurde der Angeklagte wegen abnehmender physischer und geistiger Fähigkeiten für unzuständig erklärt, um vor Gericht zu stehen.
  3. Die Grausamkeiten des Sachsenhausen Konzentrationslagers spiegelten die größeren Grausamkeiten der Shoah wider, wobei Mord und Totschlag in Form von Schießereien und Vergiftungsgasverwendung verübt wurden, was mindestens 3318 Häftlinge das Leben kostete.

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