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Nationale Spitzenpolitiker wollen Solarindustrie stärken: Treffen in Brüssel

Michael Kretschmer
Michael Kretschmer (CDU), Ministerpräsident von Sachsen.

Bei einem Treffen in Brüssel brachten die deutschen Staats- und Regierungschefs ihre Unterstützung für den Erhalt und die Stärkung der europäischen Solarindustrie zum Ausdruck. In einer Erklärung plädierten sie dafür, die Stabilität des EU-Binnenmarkts in einem global herausfordernden Umfeld weiter zu stärken und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft sicherzustellen. Gleichzeitig weisen sie darauf hin, dass verschiedene Länder außerhalb Europas Förderprogramme aufgelegt haben, die auf wichtige Industriezweige und klimaneutrale Technologien abzielen.

Laut der „Brüsseler Nationalerklärung“ der Sächsischen Staatskanzlei auf Initiative von Ministerpräsident Michael Kretschmer wurde auch die Solarenergiebranche als wichtiger Wirtschaftszweig aufgeführt. Diese „ist in eine Situation geraten, in der ihr Überleben bedroht ist, und zwar nicht nur wegen außereuropäischer Förderprogramme, sondern nun auch wegen des extrem wettbewerbswidrigen Verhaltens chinesischer Hersteller.“

Die Solarindustrie ist es stehe vor Herausforderungen, sagte Kretschmer. Wichtig für Europa und Deutschland. „Wir müssen aufpassen, ob die Branche hier wieder wachsen kann. Daher ist es entscheidend, dass die Branche jetzt schnellstmöglich die Unterstützung der EU bekommt, die sie braucht.“ Sachsen gilt als einer der größten Solarmodulproduzenten in Europa.

„Strategische Achillesferse“

Sachsens Energieminister wies auch darauf hin, dass Wolfram Günther große Sorge über die schwierige Situation der Branche habe. Er hielt die Photovoltaik für Europas „strategische Achillesferse“ und forderte mehr Unterstützung. „China überschwemmt den europäischen Markt mit Solarmodulen, die weit unter den Herstellungskosten verkauft werden. Das ist Dumping. Das gefährdet unsere Solarindustrie.“

Die Solarindustrie in Sachsen und Mitteldeutschland steckt in der Krise Technologie und Forschung, sagte Günther. „Jetzt geht es darum, erwachsen zu werden und in den Massenmarkt zu gehen, um die Energiewende auszustatten. Wir müssen sehr aufpassen, dass diese Entwicklung jetzt nicht ins Stocken gerät.“ Die Abholzung der Solarindustrie dürfe sich nicht wiederholen.

Eine einseitige Abhängigkeit von chinesischen Solarmodulen ist gefährlich. „Bei Öl und Gas sehen wir bereits die Folgen einer einseitigen Abhängigkeit von einem einzigen Lieferanten“, betonte der Grünen-Politiker und forderte eine „entschlossene europäische Antwort auf das chinesische Dumping“. Hierzu werden derzeit Vorschläge erarbeitet.

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