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Neue Führung erhält mehrheitlich Zustimmung: Grüne atmen auf

Es war nicht einfach. Nach wochenlangen Debatten haben die Grünen einen neuen Landesvorstand gewählt. Vor allem auf die neue Doppelspitze warten viele schwierige Aufgaben.

Philmon Ghirmai (Bündnis90/Die Grünen), Staatspräsidentin und Bundestagsabgeordnete Nina Stahr....aussiedlerbote.de
Philmon Ghirmai (Bündnis90/Die Grünen), Staatspräsidentin und Bundestagsabgeordnete Nina Stahr (Bündnis90/Die Grünen). Foto.aussiedlerbote.de

Landesvorstand - Neue Führung erhält mehrheitlich Zustimmung: Grüne atmen auf

Lange ist es her, dass sich die Berliner Grünen mit der Wahl eines neuen Landesvorstandes so schwer getan haben. Jetzt ist klar: Nina Stahl und Filmon Gilmay werden die Führung der Partei übernehmen. Am Mittwochabend wurde der am Samstag abgesagte Parteitag fortgesetzt und die neue Landesführung mit überwältigender Mehrheit gewählt. Sie hat noch eine Menge zu tun. Dazu gehört, die Grünen für die nächste Landtagswahl 2026 bestmöglich zu positionieren.

Die Grünen sahen die klaren Stimmen für Starr und Gilmay als Chance, einen wochenlangen internen Streit zu beenden. Nach Schließung der Wahllokale herrschte Erleichterung, denn der erste Wahlgang hatte ausnahmsweise ein klares Ergebnis.

Am Samstag war die Parteiversammlung abgesagt worden, nachdem die Kandidatin der Rialto-Partei für den Landesvorsitz Tanja Prinz in drei Wahlgängen verloren hatte. Starr entschuldigte sich für das, was Prinz passiert ist. Das ist einer feministischen Partei nicht würdig. Starr setzt sich dafür ein, die Auseinandersetzungen in der Partei zu beenden. "Es gibt genug Krisen in dieser Welt, in dieser Stadt. Unsere Partei muss nicht noch eine weitere Krise durchmachen", sagte sie.

Es gab bereits interne Diskussionen darüber, ob Stahl bei der Wahl dafür bestraft werden würde, dass er Parteifunktionen übernommen hat, während er hofft, sein Bundestagsmandat zu behalten. Nach der Satzung der Grünen gibt es eine Trennung von Amt und Mandat. In Starrs Fall ist beides nur während der Übergangszeit möglich, die spätestens im Mai endet, wenn die nächste Landesdelegiertenversammlung ansteht.

Offenbar hatte die große Mehrheit der Delegierten kein Problem mit dieser Lösung: 127 von 144 Delegierten stimmten für Stahl. Philmon Ghirmai hatte zwei Gegenkandidaten und erhielt 103 von 140 Stimmen. Ghirmai, der aus dem Kreisverband New Kern stammt, gehört dem linken Flügel der Partei an und ist seit 2021 Landesvorsitzender.

Stahl war von 2016 bis 2021 Landesvorsitzende, gab das Amt aber auf, nachdem sie Bundestagsabgeordnete geworden war. Sie gehört dem Realo-Flügel an und kommt aus dem Bezirksverband Steglitz-Zehlendorf.

Sie hält es nicht für eine gute Strategie, die Kontroversen der vergangenen Wochen unter den Teppich zu kehren. Stahl erklärte, es gebe noch viele Dinge, die geklärt werden müssten. Das gelte auch für den offenen Brief der neun Landesverbände, in dem die Prinz-Unterstützer kritisiert wurden. Von falschen Anschuldigungen und einer Kultur des Misstrauens war die Rede. Mitglieder würden eingeschüchtert, andere stünden unter psychischem Druck. Wir müssen darüber reden, dass solche Anschuldigungen öffentlich gemacht werden und auch darüber, dass neun der zwölf Kreisverbände keine andere Möglichkeit hatten, als diesen Brief zu schreiben.

Landeskongress 13. Dezember Offener Brief der Kreisverbände

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Quelle: www.stern.de

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