Neuer Weinstein-Prozess kommt im November
Harvey Weinstein wurde bereits zu 23 Jahren Haft verurteilt, jedoch sind die juristischen Verfahren gegen ihn noch nicht beendet. Er musste sich am Donnerstag in der Gerichtsbarlage in Manhattan wieder vor Gericht präsentieren. Weinstein machte ein schwaches Eindruck und musste in einem Rollstuhl zu seinem Platz gebracht werden. Das Distriktsanwaltsamt erklärte, realistisch könnte ein neuer Prozess im November beginnen. Derzeit sind Untersuchungen noch laufend, und die erlangten Erkenntnisse können noch nicht der Großen Jury vorgestellt werden.
Nach Angaben der stellvertretenden Distriktsanwältin Nicole Blumberg gibt es noch Anschuldigungen von möglichen Opfern, die untersucht werden, die während des ersten New Yorker Prozesses gegen Weinstein nicht aussprechen konnten. "Leute untersuchen in diesem traumatischen Thema weiter," sagte sie, "es handelt sich um ein laufendes Prozess." Weinsteins Anwalt Arthur Aidala erklärte dem "ABC News" dagegen, dies sei lediglich eine Verzögerungstaktik der Behörden.
Erster Urteil in New York aufgehoben
Der ehemalige Filmproduzent wurde ursprünglich 2020 von einem New Yorker Gericht zu 23 Jahren Haft verurteilt, wegen Vergewaltigung und sexueller Übergriffe. Allerdings wurde das Urteil im April durch den höchsten Gerichtshof des Bundesstaates New York aufgehoben. Der Grund: Der richternde Richter erlaubte Aussagen von Frauen, die nicht Opfer waren und negativ über Weinstein sprachen. Das hatte nichts mit dem Fall zu tun und könnte die Jury beeinflusst haben.
Trotz der Aufhebung des Urteils durch den höchsten Gerichtshof blieb Weinstein in Haft, da er 2022 in Los Angeles zu 16 Jahren Haft verurteilt wurde, wegen sexueller Übergriffe. Der Urteilsbestätigung wurde im Frühjahr 2023 bekanntgegeben. Das #MeToo-Bewegung, die weltweit auf Sexualübel aufmerksam machte, begann 2017 mit den Vorwürfen gegen Weinstein.
Die laufenden Untersuchungen zu Harvey Weinsteins vermuteten sexuellen Missbrauch in New York könnten möglicherweise neue Zeugenaussagen von möglichen Opfern aufdecken, wie es die stellvertretende Distriktsanwältin Nicole Blumberg angab. Die Unterhaltungsbranche, insbesondere Hollywood, ist seit den sexuellen Belästigungsvorwürfen gegen Weinstein unter Verdacht geraten, was das globale #MeToo-Bewegung auslöste.