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Ost-West-Lohngefälle: Linke will „Ostgipfel“

Verschiedene Statistiken zeigen, dass es in den letzten dreißig Jahren seit der deutschen Einheit ein großes Lohngefälle zwischen Ost und West gab. Die Linke im Bundestag ist als Kanzlerin an der Reihe.

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„Damit der Frust im Osten nicht überkocht, muss das Thema Lohngleichheit sofort zur Priorität werden“: Dietmar Bartsch. Foto.aussiedlerbote.de

Einkommen - Ost-West-Lohngefälle: Linke will „Ostgipfel“

Der linke Flügel des Bundestags hat angesichts des anhaltenden Lohngefälles zwischen Ost- und Westdeutschland einen „Ostgipfel“ gefordert. Bundeskanzler Olaf Schulz (SPD) müsse sich mit der Angelegenheit befassen, sagte Fraktionschef Dietmar Bartsch der Zeitung der Fink Media Group. „Damit der Frust im Osten nicht überkocht, muss die Frage der Lohngleichheit sofort zur Priorität werden.“ Ostdeutsche Arbeitnehmer blieben in vielen Bereichen Arbeitskräfte zweiter Klasse.

Laut Lohnstatistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) liegt das durchschnittliche monatliche Bruttogehalt vollzeitbeschäftigter Sozialversicherungspflichtiger in Ostdeutschland mit Stand Ende 2022 um fast 600 Euro niedriger als in Westdeutschland. Das sogenannte Mediangehalt liegt im alten Bundesland bei 3.752 Euro und im neuen Bundesland bei 3.157 Euro.

Erhebliche Unterschiede zwischen Kreisen und kreisfreien Städten

Aus Sicht der BA sind Faktoren wie Unternehmensgröße, Branchenstruktur und Tarifverträge Gründe für die teils erheblichen Unterschiede.Ostdeutschland Der Anteil der Beschäftigten in Unternehmen mit 250 oder mehr Beschäftigten beträgt 30,5 % aller Beschäftigten und ist damit niedriger als in Westdeutschland (37,3). Auch in der Ostregion ist die Tarifbindung deutlich geringer.

Auf Bundesebene reicht die Spanne laut BA-Statistik in Westdeutschland von 4.127 Euro in Hamburg bis 3.385 Euro in Schleswig-Holstein und in Ostdeutschland von 3.806 Euro in Berlin bis zu 2.935 Euro in Mecklenburg-Vorpommern. Noch ausgeprägter sind die Unterschiede zwischen Regionen und kreisfreien Städten: Das höchste Durchschnittsgehalt gibt es im bayerischen Ingolstadt (5.282 Euro), das niedrigste im sächsischen Görlitz (2.650 Euro).

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes vom Sommer dieses Jahres verdienen Arbeitnehmer in Ostdeutschland im Schnitt 13.000 Euro weniger pro Jahr als ihre Kollegen im Westen. Im Jahr 2022 liegt der durchschnittliche Jahresbruttoverdienst eines Vollzeitbeschäftigten im Westen bei 58.085 Euro und im Osten bei 45.070 Euro. Hintergrund sind auch Sonderzahlungen, bei denen das durchschnittliche Zahlungsvolumen in westlichen Ländern fast doppelt so hoch ist wie im Osten und zuletzt stärker wächst als im Osten.

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Quelle: www.stern.de

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