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Pandemien, Kriege, Überforderung: Die psychische Gesundheit fordert ihren Tribut

Tägliche Sorgen und globale Konflikte belasten die Seele. Wenn es zu viel wird, entwickeln Menschen psychische Erkrankungen. In Nordrhein-Westfalen stiegen die Einschreibungen.

Ein Mann sitzt am Fenster. Foto.aussiedlerbote.de
Ein Mann sitzt am Fenster. Foto.aussiedlerbote.de

Psychologie - Pandemien, Kriege, Überforderung: Die psychische Gesundheit fordert ihren Tribut

Die Zahl der Behandlungen bei psychischen Störungen nimmt zu. Dieser Trend wurde in nationalen und internationalen Studien sowie bei Krankenkassen bestätigt und gilt auch für Nordrhein-Westfalen. Dies stellte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) in einem Bericht fest, der dem Sachverständigenausschuss des Düsseldorfer Landtags vorgelegt wurde. Gleichzeitig häufen sich im ganzen Land Berichte über lange Wartezeiten auf eine Psychotherapie. Am Mittwoch befasst sich das Gesundheitsamt mit psychischen Problemen in Nordrhein-Westfalen.

Laumann skizzierte eine besorgniserregende Entwicklung: Die Herausforderungen und Unsicherheiten der letzten Jahre hätten zu erheblichen psychischen Belastungen der Bürger geführt. Dazu haben die Corona-Pandemie, Kriege und Konflikte sowie Zukunftssorgen und Überarbeitung beigetragen.

Die Zahl der Krankenhauseinweisungen wegen psychischer Erkrankungen ist in Nordrhein-Westfalen zwischen 2017 und 2021 um 18 % auf 26.405 gestiegen. Von 2011 bis 2021 stieg die Rate der daraus resultierenden Arbeitsunfähigkeit von 5,1 % auf 8,0 %. Bei der Erwerbsbevölkerung ab 60 Jahren liegt dieser Anteil im Jahr 2021 sogar bei 10,8 %.

Psychische Erkrankungen sind nach wie vor der häufigste Grund für eine vorzeitige Pensionierung in Nordrhein-Westfalen – allerdings ist diese Zahl von 2011 bis 2021 um 3.813 Fälle auf rund 14.000 Fälle gesunken.

Depression ist die häufigste psychiatrische Störung in der ambulanten Versorgung in NRW, sowohl bei Patienten ab 60 Jahren (15 %) als auch bei Patienten im Alter von 25 bis 59 Jahren (ca. 12 %). Laut Laumanns Bericht stellt der wachsende Behandlungsbedarf das Gesundheitssystem insgesamt vor große Herausforderungen.

Auf dem Papier weisen nahezu alle Planungsgebiete für Psychotherapeuten in NRW eine Abdeckungsquote von über 110 % auf und sind somit für andere Branchen nicht mehr offen. Dieser rechnerisch guten Versorgungslage stehen jedoch Wartezeiten entgegen.

Das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium nutzte daher ein Rechtsinstrument, um zusätzliche Außenstellen in faktisch geschlossenen ländlichen Planungsgebieten oder in strukturschwachen Gebieten auszuweisen.

Bericht des Gesundheitsministers

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Quelle: www.stern.de

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