Es heißt, während eines Staus habe ein junger Autofahrer plötzlich beschleunigt und zwei Polizisten mit seinem Auto mitgerissen, wodurch sie schwere Verletzungen erlitten hätten. Der 21-Jährige steht seit Freitag vor dem Landgericht Bielefeld wegen versuchten Mordes vor Gericht.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hielten ihn eines Nachts im März in Lübeck in Ostwestfalen zwei Polizisten an und rochen Marihuana. Während der Polizist vor seiner offenen Autotür stand, soll der Deutsche plötzlich rückwärts und dann vorwärts gefahren sein. Die Beamten sollen sich an das Auto geklammert haben – einer an der Seite der Motorhaube und ein anderer an der Fahrertür hängend –, um nicht unter die Räder zu geraten. Er wurde an einem Kreisverkehr aus dem Auto geschleudert. Eine weitere Person war auf der Straße zusammengebrochen, nachdem das Auto rückwärts gegen ein Verkehrsschild geprallt war.
Nach einer Aufforderung zum Anhalten soll der Angeklagte erneut beschleunigt haben. Die Beamten erlitten Prellungen und Knochenbrüche, einer erlitt eine Hirnverletzung. Die Staatsanwaltschaft ist davon überzeugt, dass die einzige Absicht des Angeklagten darin bestand, diese Situation und eine mögliche Strafverfolgung zu vermeiden. Er soll vom Tatort geflüchtet sein und in einem Nachbarort sein Auto angezündet haben.
Der Angeklagte äußerte sich zunächst nicht, hofft aber nach Angaben seines Anwalts, im Laufe des Prozesses Auskunft zu geben. Sein Verteidiger machte am Rande des Prozesses am Freitag deutlich, dass er die Anklage wegen versuchten Mordes für übertrieben halte: Sein Mandant habe nie die Absicht gehabt, einen Polizisten zu töten. Verteidiger Ali Mojab sagte stattdessen, er leide unter einer Panikattacke.