Rentenversicherung revidierte negative Prognose
Die Deutschen gehen überhaupt nicht gerne mit 70 in den Ruhestand. Ein Bericht der Rentenbehörde gibt nun Anlass zur Hoffnung. Entgegen den Befürchtungen ist die demografische Entwicklung günstiger. Auch die Finanzdaten des Fonds sehen besser aus als erwartet.
Trotz des steigenden Durchschnittsalters in Deutschland hat die Deutsche Rentenversicherung (DRV) die Frage der Rentenfinanzierung deutlich gemacht. „In den kommenden Jahren wird die Bevölkerungsbelastung deutlich weniger zunehmen als bisher erwartet“, sagte DRV-Präsidentin Gundula Roßbach gegenüber Bild. Die Zeitung verwies in diesem Zusammenhang auf die neuesten Bevölkerungsprognosen des Statistischen Bundesamtes, wonach der Anteil älterer Menschen steigen werde Die Bevölkerungszahl wird in den kommenden Jahren weniger stark wachsen als bisher erwartet.
Heute kommen auf 100 Menschen im Alter zwischen 20 und 65 Jahren 34,8 Menschen über 65, und bis 2060 wird diese Zahl voraussichtlich auf 44,7 Menschen ansteigen. Bisherige Berechnungen gingen jedoch davon aus, dass die Zahl der Senioren auf 55 steigen würde.
Laut Bild ist auch die finanzielle Lage der Pensionskassen deutlich besser als in den Vorjahren erwartet. In der 15-Jahres-Prognose des Rentenberichts 2009 prognostizierte die Bundesregierung einen Beitragssatz von 20,6 % im Jahr 2023. Tatsächlich liegt der Beitragssatz seit sieben Jahren bei 18,6 % und wird voraussichtlich bis 2027 auf diesem Niveau bleiben.
"Pensionsfinanzierung günstiger als erwartet"
„Entgegen den Prognosen ist es uns gelungen, den Beitragssatz über einen längeren Zeitraum stabil zu halten“, sagte Rosbach. Bild zitierte außerdem einen Bericht des Sozialbeirats der Bundesregierung, wonach sich die Rentenfinanzen langfristig „besser entwickelten als in den Vorjahren angenommen“. Die Pensionskasse befinde sich derzeit in einer „finanziell gesunden“ Lage.
In Zeiten steigender Lebenserwartung könnte der Bericht für Erleichterung sorgen: Für viele Deutsche ist die Debatte um die Anhebung des Rentenalters besorgniserregend. Eine Umfrage zeigt, dass eine Mehrheit der deutschen Arbeitnehmer gegen eine Verschiebung des Renteneintrittstermins ist. Ganze zwei Drittel sind bereit, mehr in ihre Pensionskasse einzuzahlen. Eine vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) im Februar in Auftrag gegebene Umfrage ergab, dass 70 % der 18- bis 39-Jährigen höhere Beiträge wünschten.
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Quelle: www.ntv.de