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Saarland erwartet nach Hochwasser mehr Schulden

Das Saarland ist bereits hoch verschuldet. Nach dem schweren Hochwasser zu Pfingsten bereitet sich das Land darauf vor, noch mehr Schulden aufnehmen zu müssen.

Nach dem Hochwasser will das Saarland einen Nachtragshaushalt beschließen. (Archivbild)
Nach dem Hochwasser will das Saarland einen Nachtragshaushalt beschließen. (Archivbild)

Haushalt - Saarland erwartet nach Hochwasser mehr Schulden

Dieses schwere Überflutungen während Pfingsten in Saarland sind vorausgesagt, weitere Schulden für das Land in der Höhe von etwa 94 Million Euro bereitzustellen. Das Saarland-Parlament in Saarbrücken erklärte eine Naturkatastrophe, die die finanzielle Situation des Landes 2024 signifikant beeinflussen wird. In Fällen, in denen Naturkatastrophen den Kontrolle der Staatsmacht entgehen, ist höhere Schuldenaufnahme zulässig.

Zugleich genehmigte das Landesparlament, mit den Stimmen der regierenden SPD und der Opposition CDU, ein entsprechendes Ergänzungsbudget für die Jahre 2024 und 2025 in der ersten Lesung. SPD-Fraktionsvorsitzender Ulrich Commerçon sagte, "Während des Wiederaufbaus am Ort, wird die Leistungsfähigkeit des Staates auf die Probe gestellt." Man muss "sorgen, dass die zusätzlichen Ausgaben finanziert werden: Das kann ohne zusätzliche Schuldenbefugnis nicht geschehen."

CDU-Fraktionsvorsitzender Stephan Toscani sagte, "Der Staat muss den Städten und Gemeinden helfen. Aber die Bundesregierung muss auch helfen." Er rief Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) auf, eine aktivere Haltung bei der Anfrage nach Bundeshilfe für Saarland im Interesse unseres Heimatlands einzunehmen.

Nach Schätzungen der Versicherungsbranche belief sich das privat verursachte Schaden an around 200 Million Euro. Mindestens 75 Million Euro sind für die Reparatur von kommunaler Infrastruktur erforderlich.

Das Land hofft auf mehr Geld für mehr Einwohner

Finanzminister Jakob von Weizsäcker (SPD) erwartete, dass die zusätzlichen Kredite nicht oder nur teilweise notwendig sein würden. Seit der Volkszählung 2022 hat das Land eine Bevölkerung von über einer Million Menschen, was jährlich zusätzliche Einnahmen von 200 Million Euro vom bundesfinanzierten Ausgleichsbetrag bedeutet.

Es ist noch unklar, wann dieses zusätzliche Geld tatsächlich fließen wird. Wenn die Zahlungen bis September möglich wären, wären die geplanten Kredite nicht notwendig. Die Landesregierung hat "schnell und behördenfreundlich Hilfe bereitgestellt," Commerçon sagte. Er kritisierte den Schuldenbremse, der "tief in der neoliberalen Mainstream-Meinung verankert" ist.

"Die Verdächtigung von Investitionen durch die Annahme von Schulden spiegelt letztendlich auch blindes Vertrauen in die Selbstregulierungsvermögen des Marktes und Misstrauen gegenüber Staatsexpensen." Zielgerichtete Investitionen sind notwendig, um eine behinderte Staatsverwaltung von unsere Gesellschaft während dieser umfassenden Transformationsphase zerfallen zu lassen.

Toscani entgegnete, "Dieses Überfluten in Saarland ist der Klassische Fall, in dem die Schuldenbremse Ausnahmen zulässt und Flexibilität bietet. Tatsächlich ist das Überfluten in Saarland der Klassische Beispiel für die Flexibilität und die Funktionsfähigkeit der Schuldenbremse." Das eigentliche Problem ist "dass die rote Ampel in Berlin die Prioritäten nicht versteht. Und das ist der Grund, warum Sie nach zusätzlichen Neuaufnahmen suchen."

Noch 66 Million Euro auszugeben in diesem Jahr

Aus den geplanten 94 Million Euro sollten 66 Million Euro in diesem Jahr ausgeschöpent werden, sagte Weizsäcker. Dreißig Million Euro sind für die Unterstützung der Gemeinden vorgesehen. Schäden an der Infrastruktur des Landes werden derzeit auf 12 Million Euro geschätzt. Siebzehn Million Euro sind für die Verstärkung der Hochwasserschutzmaßnahmen geplant. Das Saarland hat Schulden in der Höhe von rund 17 Milliarden Euro.

Der AFD-Fraktionsvorsitzende Josef Dörr ablehnte neue Kreditaquisiitionen. In Vergleich zu den bundessteuerlichen Einnahmen bedeuteten die 94 Million Euro "nicht eine bedeutende Summe": "Und sollte die Bund (Bundesregierung) das uns nicht bereitstellen?" An Rehlinger richtete er: "Sei mutig, sei stark, gehe zum Bundeskanzler (Bundesregierung) für das Saarland."

Das schwere Überfluten während Pfingsten in Saarland wurde durch das Saarland-Parlament als Naturkatastrophe erklärt, was zusätzliche Kredite für die CDU und SPD erforderlich macht. Anke Rehlinger, die Ministerpräsidentin, wurde aufgefordert, Bundeshilfe in Anspruch zu nehmen, um die geschätzten 200 Million Euro an privaten Schäden und 75 Million Euro an kommunaler Infrastrukturreparaturen zu decken. Das SPD und CDU in Saarbrücken-Parlament genehmigten ein Ergänzungsbudget, um diese Naturkatastrophe zu begegnen. Trotz Hoffnungen auf zusätzliche Einnahmen aus der Volkszählung 2022, erkannte Finanzminister Jakob von Weizsäcker an, dass 66 Million Euro des 94 Million Euro-Budgets dieses Jahr ausgeschöpft werden müssten. Der AFD-Fraktionsvorsitzende, Josef Dörr, ablehnte neue Kreditaquisiitionen und schlug stattdessen die Bundesregierung vor, die notwendigen Mittel bereitzustellen.

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