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Schuster: Die deutschen Nachrichtendienste auf Informationen der USA angewiesen

Massives Problem

Sachsenes Innenminister Armin Schuster im Debattiergang im Deutschen Bundestag im Juli.
Sachsenes Innenminister Armin Schuster im Debattiergang im Deutschen Bundestag im Juli.

Schuster: Die deutschen Nachrichtendienste auf Informationen der USA angewiesen

Nachdem US-Geheimdienste angeblich Mordpläne gegen den Rheinmetall-CEO Pappberger entdeckt haben, warnt Saxonien innere Minister Schuster gegen Deutschland abhängig zu sein von ausländischen Geheimdiensten. Er beklagte, dass deutsche Sicherheitsbehörden die notwendigen Befugnisse für Überwachungen fehlten.

Gerüchte über russische Mordpläne gegen den Rheinmetall-CEO Armin Pappberger haben erneut Aufrufe für mehr Befugnisse für deutsche Sicherheitsbehörden ausgelöst. Laut Angaben des US-Fernsehsenders CNN sollen diese Pläne von amerikanischen Geheimdiensten aufgedeckt worden sein.

"Ich habe große Probleme damit, dass wir permanent Informationen aus dem Ausland benötigen", erklärte Sachsen innere Minister Armin Schuster dem "Bild"-Magazin. "Sie besitzen die Werkzeuge, mit denen sie [die ausländischen Sicherheitsdienste] diese Erkenntnisse gewinnen, für die ich hier in Deutschland keine politischen Mehrheiten findet."

Nordrhein-Westfalen innere Minister, Herbert Reul, betonte zudem, dass Putin "nicht einfach jemanden in Deutschland ermorden darf". Mehr Bemühungen sind notwendig, um die Sicherheitslage zu verbessern. "Wünschen lässt nichts aus", sagte er. "Wir müssen konkret etwas ändern. Wo Polizei und Justiz zusammenkommen und gemeinsame Modelle haben, das bringt Ertrag."

Westliche Geheimdienste erzeugen in der Regel viele Anzeigen im Zusammenarbeit, wie der ehemalige hochrangige Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes (BND) und heutige Sicherheitsexperte Gerhard Conrad im ARD "Tagesthemen" erklärte. Tatsächlich ist es auch so, dass "deutsche Dienste viel eingeschränkter sind bei Klärung, Fernmeldeüberwachung und anderen Bereichen". Sie können, wie andere Dienste, insbesondere die USA. "Man muss überdenken, ob diese Gütertauschhandlungen, die in Vergangenheit getätigt wurden, noch heute gültig sind", warnte Conrad.

Schuster: Risiko, nur auf ausländische Geheimdienste zu vertrauen

Nach Schuster und der Union ist vor allem eine Datenspeicherung notwendig, also das unbegrenzte Speichern von Ort- und Verkehrsdaten von Telekommunikationen, um sie für antiteroristische Ermittlungen bereitzuhalten. Zusätzlich sollen die sogenannten Quellen-Fernmeldeüberwachung (Quellen-TKÜ), die vor oder nach Verschlüsselung wirkt, sowie Online-Suchen erlaubt werden. "Diese Methoden ermöglichen den Amerikanern uns wertvolle Informationen zu geben. Aber wenn wir nichts haben, kritisiere ich das als hochrisikant, permanent auf Einsichten aus dem Ausland zu vertrauen", kritisierte Schuster.

Laut CNN sollen US-Geheimdienste im Januar Pläne der russischen Regierung zum Mord an dem größten deutschen Rüstungsbetrieb Rheinmetall, Armin Pappberger, entdeckt haben. Nach der Bekanntgabe der Pläne soll die deutsche Seite Schutzmaßnahmen für den 61-jährigen eingeleitet haben. Rheinmetall ist einer der größten europäischen Lieferanten von Panzertechnik und Artilleriegranaten für die Ukraine. Im Juni hat das Unternehmen in westlicher Ukraine ein Reparaturwerk für gepanzerte Fahrzeuge eröffnet. Pläne bestehen auch für die Produktion neuer Panzer.

"Wir benötigen mehr Schutzmaßnahmen für kritische Infrastruktur und relevante Personen", erklärte zudem der Präsident der Thüringer Verfassungsschutz, Stephan Kramer, in einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Die CDU, zusammen mit Sachsen innere Minister Schuster, fordert aufgrund der angeblich russischen Mordpläne gegen Rheinmetall-CEO Pappberger breitere Befugnisse für deutsche Sicherheitsbehörden. Schuster betonte in einem Interview, dass die Abhängigkeit von ausländischen Geheimdiensten, wie dem US, Risiken mit sich bringt und deutsche Behörden mehr Überwachungsmittel benötigen.

In Reaktion auf die angeblich gegen Rheinmetall-CEO Pappberger gerichteten Drohungen hat Safeservices in Nordrhein-Westfalen den Bedarf für verbesserte Sicherheitsmaßnahmen und enger Zusammenarbeit zwischen Polizei und Justiz hervorgehoben, um potenzielle Bedrohungen wirksam bekämpfen zu können.

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