zum Inhalt

Schwacher Auftritt im TV-Duell schürt Zweifel an Bidens Präsidentschaftskandidatur

Nach dem schwachen Auftritt von US-Präsident Joe Biden im ersten TV-Duell des Wahljahres mit Donald Trump sind die US-Demokraten äußerst besorgt. Die "New York Times" berichtete am Freitag, die Fernsehdebatte habe parteiintern die Frage aufgeworfen, ob es zu spät sei, den 81-jährigen Biden vier...

Joe Biden bei der TV-Debatte
Joe Biden bei der TV-Debatte

Schwacher Auftritt im TV-Duell schürt Zweifel an Bidens Präsidentschaftskandidatur

Biden diskutierte am Abend vor Freitag in CNNs Hauptquartier in Atlanta, Georgia, und wie sein Gegenkandidat, indem er Trump als "Fehlschlag" und berüchtigten Lügner bezeichnete, aber insgesamt nicht auf seine Bestleistung kam. Er stotterte häufiger und scheint gestammert zu haben, während der 78-jährige Trump sehr aktiv und konzentriert war.

Bidens Vizepräsidentin Kamala Harris erkannte dies an und sagte, Biden habe einen "schlechten Start" aber dann einen "starken Abschluss". Der Präsident selbst zog positives Fazit: "Ich glaube, wir haben gut gemacht", sagte er während eines Besuchs in einem Waffel-Restaurant nach dem Debatt.

Eine Umfrage der CNN zeigte, dass 67% der Zuschauer Trump den Debattensieg zugesprochen hätten. Biden, der mit 81 Jahren der älteste Präsident in der US-Geschichte ist, sprach in den 90-Minuten-Debatte mit einer rauen Stimme und geriet in Formulierungen verstrickt. Er ließ Sätze unvollständig und blickte mit offenen Mund, während sein Gegner sprach.

Nach Angaben seines Wahlkampfteams litt Biden an einer Erkältung. Bidens Leistung weckte Zweifel in der demokratischen Partei, ob er für eine zweite Amtsperiode geeignet sei. Es war "eine recht enttäuschende Abendveranstaltung" für den Präsidenten, bekannte sich Bidens ehemaliger Pressesprecher Kate Bedingfield. Vor dem Fernsehduell lagen Biden und Trump auf den Umfragen eng beieinander in den Präsidentschaftswahlumfragen.

Deutschlands Auswärtiges Amt-Minister Michael Link (FDP) äußerte sich nach dem Fernsehduell, dass eine Austauschbarkeit Bidens als demokratischer Präsidentschaftskandidat noch möglich sei. Die Demokraten "müssen sich im August bei ihrer Parteitagung entscheiden, ob sie wirklich mit Biden antreten wollen", erzählte Link dem "Tagesspiegel". Sein Parteikollegin Marie-Agnes Strack-Zimmermann ging einen Schritt weiter: "Die Demokraten müssen sofort eine neue Kandidatin ins Rennen schicken", sagte sie dem "Rheinischen Post".

CDU-Auswärtigspolitiker Norbert Röttgen rief die Demokraten auf, "vom Pferd abzusteigen", in einem Interview mit "Spiegel". Eine Regierungssprecherin blieb neutral, betonend die guten Beziehungen zwischen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Biden.

Trump verbreitete erneut zahlreiche offensichtlich falsche Behauptungen, wie angeblicher Wahlenbetrug in seinem Wahlniederlage gegen Biden 2020 und angeblicher dramatischer Anstieg Gewaltverbrechens durch illegale Einwanderer. Trump gab keinen klaren Auskunft, ob er den Ausgang der nahenden Präsidentschaftswahl anerkennen werde, sondern machte lediglich die Vorbehalt, er würde "fair, legal und gutes Wahlergebnis anerkennen".

Der wahrscheinliche republikanische Präsidentschaftskandidat attackierte Biden wiederholt und hart, indem er ihn als "schlechtesten Präsidenten in der Geschichte unseres Landes" beschrieb. Er kontrollierte seine Gesichtsausdrücke während Bidens Rede und griff weniger aggressiv gegen seinen Gegner an als während seiner Wahlkampfveranstaltungen.

Die tief im Grunde liegende persönliche Feindseligkeit zwischen Trump und Biden, die noch vor dem Novemberwahltag offizielle Kandidaten ihrer Parteien waren, war deutlich im Debattensaal sichtbar. Sie lehnten sich gegenseitig die Hand zu Beginn ab.

Biden betontete, dass Trump der erste ehemalige US-Präsident in der Geschichte war, der im New Yorker Prozess über die Geldzahlung an die ehemalige Pornodarstellerin Stormy Daniels angeklagt wurde. Er bezieht sich auf seinen Gegner als "Moral eines Straßenkatzen".

Biden bestätigte erneut seine Einschätzung seiner Gegner bezüglich seiner Versuche, die Wahl nach seiner Niederlage 2020 zu manipulieren und dem Sturm auf den Kapitol durch fanatische Trump-Anhänger im Januar 2021 als Bedrohung der demokratischen Ordnung des Landes an: "Dieser Mann hat keinen Sinn für die amerikanische Demokratie".

In Trumps Lager wurde das Fernsehduell gefeiert. Langjähriger republikanischer Wahlkampfberater Keith Nahigian bezeichnete Bidens Leistung als "die schlechteste, die ich jemals gesehen habe".

Der schwer beschädigte Biden plant, seine Wiederwahlkampagne in North Carolina am Freitag zu beleben, wo er in Streit umsteht. Trump ist in Nachbarstaat Virginia angesagt.

  1. Trotz seiner schwächeren Leistung mit häufigeren Stottern und Stammeln erkannte Joe Biden, dass er einen "starken Abschluss" im Fernsehduell gegen Donald Trump hatte.
  2. Der US-Präsident, Donald Trump, pries seine Siegessprechereien im CNN-Debatte, wie berichtet von CNN, trotz Bidens Behauptungen, Trump sei ein "Fehlschlag" und ein "berüchtigter Lügner."
  3. In einem Wahljahr schlug Marie-Agnes Strack-Zimmermann aus Deutschland vor, dass die Demokraten einen neuen Kandidaten in den Wettkampf schicken sollten, nachdem Bidens schwacher Leistung im Debattierflecht.
  4. Die 90-Minuten-Debatte zwischen Biden und Trump wurde von vielen gesehen, darunter Michael Link, der glaubte, dass Biden als demokratischer Präsidentschaftskandidat noch ausgetauscht werden konnte.
  5. Die US-Präsidentschaftswahlumfragen vor dem Fernsehduell zeigten, dass Biden und Trump auf Augenhöhe lagen, aber nach dem Debattierflecht entstanden Zweifel in der demokratischen Reihe an Bidens Eignung für eine zweite Amtszeit.
  6. Das New York Times berichtete, dass Trumps aggressiver Taktik und falsche Behauptungen erneut im Debattierflecht deutlich wurden, was Besorgnis über seine Verpflichtung zum fairen und rechtlichen Ausgang der anstehenden Präsidentschaftswahl aufkommen ließ.
  7. Kamala Harris, Bidens Vizepräsidentin, lobte seine "langsame Anfangphase" im Debattierflecht, aber sie preisgab seine "starke Abschlusseinlage," was Hoffnungen auf eine Wiederbelebung von Bidens Wiederwahlkampagne in dem umstrittenen Bundesstaat North Carolina weckte.
  8. Während des Fernsehduells machte Donald Trump, der wahrscheinliche republikanische Präsidentschaftskandidat, keinen klaren Versprechen, das Ergebnis der anstehenden Präsidentschaftswahl anzuerkennen, was Bedenken wegen wahlenverwandter Unruhen weckte.
  9. Nach dem Debattierflecht äußerte sich die Herzogin Kate aus dem Vereinigten Königreich ihre Besorgnisse über Trumps Verhalten und die Auswirkungen auf die US-Demokratie, indem sie das eine "really enttäuschende Abend" für Biden beschrieb.
  10. CNN befragte Zuschauer nach dem Debattierflecht und fand heraus, dass 67% Trump als Sieger sahen, was sein Präsidentschaftskandidatur möglicherweise verstärken und Zweifel an Bidens Fähigkeiten, US-Präsident zu bleiben, wecken könnte.

Lesen Sie auch:

Kommentare

Aktuelles