- Schwere Verunglimpfung der mittelfristigen Leistung der Saarregierung.
Nach zweieinhalb Jahren an der Macht steht die SPD-Alleinregierung in Saarland unter starker Kritik der CDU-Opposition. "Viel Gerede, aber wenig Inhalt - viel Show, wenig Tat", sagte der CDU-Chef Stephan Toscani bei seiner Bewertung der Regierung von Ministerpräsidentin Anke Rehlinger. "Die SPD geht den Kernfragen des Landes nicht an. Sie versagt in ihrer Regierungsverantwortung", kritisierte er und warf einen Blick auf die Regierungsbänke. Ähnlich wie die Bundesregierung sei auch diese Landesregierung "nur ein Übergang".
Martina Holzner, die SPD-Fraktionsvorsitzende, wehrte die Kritik ab: "Wir haben viel erreicht und werden uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen." Sie hob insbesondere die Bildungspolitik hervor, die ein Drittel des Budgets erhält und beachtliche Fortschritte zeigt: "Wir bieten Lösungen statt ständig zu meckern."
Toscani argumentierte, dass die SPD an ihren Versprechen gegenüber den Menschen im Saarland gemessen werden sollte. Es gebe keine 4000 Pflegekräfte, 5000 Sozialwohnungen oder 400.000 sozialversicherte Arbeitsplätze bis 2027; "Die SPD ist Lichtjahre von ihren eigenen Zielen entfernt." Es seien keine zusätzlichen Polizeianwärter ernannt worden, wie versprochen; "Das ist ein Vertrauensbruch. Das ist Wahlbetrug."
Die SPD-Alleinregierung, die seit April 2022 an der Macht ist, fehle eine umfassende Strategie für den Strukturwandel im Saarland. Toscani warf dem Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) vor, sechsmal Hoffnung auf eine Lösung für das Ford-Werk in Saarlouis gemacht zu haben, um sie dann wieder zu enttäuschen: "Der Wirtschaftsminister hat sich als Rauchbombe entpuppt." Es gebe keinen zuverlässigen Zeitplan für die zukünftige Versorgung der Stahlindustrie mit Wasserstoff. Toscani: "Ich fürchte, dass der Strukturwandel unter der SPD im Saarland scheitern wird, dass er an der Wand zerschellen wird."
SPD wirft CDU Apokalypse-Prognose vor
In der Bildungspolitik, wo die SPD "abnehmende Leistung" und sinkende Standards anstrebt, sei "eine grundlegende Änderung der Richtung" erforderlich. "Die Selbstbeweihräucherung der SPD-Alleinregierung über ihre eigene Bildungspolitik ist so weit von der Realität in Kindergärten und Schulen entfernt, dass man nur den Kopf schütteln kann", sagte Jutta Schmitt-Lang (CDU).
Die Abgeordnete Kira Braun (SPD) warf der CDU "Apokalypse-Prognose" vor: "Keine Landesregierung hat in einer vergleichbaren Krise so hart gearbeitet wie viele Jahrzehnte." Die Regierung sei seit Tag eins in Krisenmodus aufgrund der Covid-Pandemie und des russischen Angriffs auf die Ukraine gewesen. Viele Entscheidungen, wie zum Beispiel die Abhängigkeit von russischem Gas, seien getroffen worden: "Aber dass jetzt die Partei, deren Kanzler auch auf der höchsten Ebene für diese Entscheidungen verantwortlich war, mit dem Finger auf uns zeigt, ist absurd."
Braun betonte, dass die Regierung auch einen neuen politischen Stil verkörpere. "Natürlich könnten wir an bestimmten Punkten einige Aspekte besser gehandhabt haben", gab sie zu. Aber sie ist überzeugt davon, dass viele Saarländer "dass diese Landesregierung unermüdlich daran arbeitet, dieses Land durch stürmische Zeiten zu führen".
Die SPD-Fraktionsvorsitzende Martina Holzner erwähnte den ausgeglichenen Haushalt für die erste Hälfte des Jahres in ihrer Verteidigung und sagte: "Wir haben die Finanzen verantwortungsvoll verwaltet, wie der ausgeglichene Haushalt für die erste Hälfte des Jahres zeigt." Doch Toscani kritisierte, dass die SPD in anderen wichtigen Bereichen wie Arbeitsplatzschaffung und Infrastrukturentwicklung kaum Fortschritte erzielt habe, trotz des ausgeglichenen Haushalts: "Trotz des ausgeglichenen Haushalts sind die Errungenschaften der SPD in anderen Schlüsselfunktionen wie Arbeitsplatzschaffung und Infrastrukturentwicklung minimal."