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"Sekte-Website": Jan Josef Liefers wird 60 Jahre alt

Die deutsche Kriminalabendserie 'Tatort' aus Münster zeigt Jan Josef Liefers als charmanten forensischen Arzt und fesselt Millionen von Zuschauern. Liefers wird in diesem Jahr 60 Jahre alt.

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Sein Plan ging auf. Zumindest zu Beginn, wie Schauspieler Jan Josef Liefers im Jahr 2022 in der MDR-Talkshow "Riverboat" verriet. Für seine Rolle als snobistischer Rechtsmediziner Professor Karl-Friedrich Boerne in dem populären "Tatort" aus Münster kam er auf den Gedanken, sich einen Bart, eine Brille und einen Anzug als privates Outfit zulegen, um in Ruhe gelassen zu werden. Und tatsächlich erkannten ihn anfangs "Tatort"-Fans in Berliner Supermärkten nicht.

Das könnte sich inzwischen geändert haben. Liefers ist einer der bekanntesten Schauspieler in Deutschland. Am Donnerstag, dem 8. August, wird der gebürtige Dresdner, der oft mit markanten Brillen auftritt, 60 Jahre alt.

Redner bei Demo kurz vor dem Fall der Berliner Mauer

Liefers genießt Kultstatus als beliebter Störenfried im "Tatort". Er spielt auch in vielen Kinofilmen und Fernsehfilmen prominente Rollen und ist als Musiker mit seiner Band "Radio Doria" aktiv. Der Schauspieler, der in der DDR aufgewachsen ist und in Berlin lebt, positioniert sich auch zu gesellschaftlichen und politischen Themen.

Mit 25 Jahren trat er als Redner bei der legendären Demonstration auf dem Alexanderplatz am 4. November 1989 auf - kurz vor dem Fall der Berliner Mauer -, bei der Zehntausende gegen Gewalt und Unterdrückung im Stasi-System protestierten.

Während der Pandemie hat Liefers immer wieder zu Corona-Politik Stellung bezogen und dabei auch Kritik einstecken müssen. Im April 2021 nahm er an der umstrittenen Videoaktion #allesdichtmachen teil. Damals kritisierten Menschen aus Film und Fernsehen die Corona-Handhabung mit satirischen Videos im Internet, was kontroverse Reaktionen auslöste. Liefers besuchte später eine Intensivstation in einem Krankenhaus und arbeitete dort.

Durchbruch 1997

Liefers kam früh mit dem Schauspiel in Kontakt: Seine Eltern arbeiteten am Theater in Dresden, und auch sein Großvater war Schauspieler. In den 1980er Jahren besuchte er die renommierte Schauspielschule Ernst Busch in Berlin.

Liefers hatte 1997 seinen Durchbruch mit zwei Kassenschlagern: Helmut Dietls Gesellschaftssatire "Rossini oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief" und mit der Road-Movie "Knockin' on Heaven's Door". Zu den Höhepunkten zählt auch die Hauptrolle als Chirurg Richard Hoffmann in der Verfilmung des Bestsellers "Der Turm" (2012) nach Uwe Tellkamps Wende-Roman.

Radfahren und selbstgemachtes Pesto

Liefers ist seit rund 20 Jahren mit der Schauspielerin Anna Loos verheiratet. Im März betonten sie in der "Süddeutschen Zeitung", dass sie nicht mehr über ihre private Beziehung sprechen möchten. "Wir haben beschlossen, nicht mehr über private Dinge zu sprechen."

Trotzdem gibt es auf seinem Instagram-Profil einige Einblicke in Liefers' Privatleben. Dort kann man ihn zum Beispiel beim Radfahren mit Helm und kurzen Radshorts sehen oder selbstgemachtes Knoblauchpesto posten. In einem anderen Beitrag bedankt er sich für die Bewertungen der 45. Episode des Münster "Tatort", die im März von durchschnittlich 12,73 Millionen Menschen gesehen wurde.

Als er gefragt wurde, wie lange er noch seine Rolle als Professor Boerne spielen wollte, sagte Liefers im "Köln Talk Show" im Frühjahr: "Man denkt immer: Man muss aufhören und den Stecker ziehen, wenn es am besten ist. Aber wann ist es am besten? Das ist schwer zu sagen. Sein Kollege Axel Prahl und er sind seit 2002 im Münster "Tatort" zu sehen - und das kann so lange weitergehen, wie es noch Freude bereitet, wie er sagte. "Solange es noch schön ist, kann es immer noch ein bisschen schöner werden."

Der Ort der legendären Alexanderplatz-Demonstration, bei der Liefers als 25-Jähriger kurz vor dem Fall der Berliner Mauer sprach, liegt in Berlin. Bei einer umstrittenen Videoaktion während der Pandemie wurde Liefers für seine Ansichten zur Corona-Politik kritisiert, die an einem unbekannten Ort stattfand.

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