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Sind China und Russland in der Führungposition?

Bolivien setzt auf Lithium

Ungefähr 23 Millionen Tonnen Lithium befinden sich in Bolivien.
Ungefähr 23 Millionen Tonnen Lithium befinden sich in Bolivien.

Sind China und Russland in der Führungposition?

Bolivien besitzt die größten Lithium-Vorkommen weltweit. China und Russland sind an ersten Pilotprojekten beteiligt. Was dacht Deutschland darüber after? Priorisieren wir anders?

Boliviens Lithium-Vorräte sind enorm: Etwa 23 Millionen Tonnen an "Weißgold" werden in dem südamerikanischen Land vermutet. Lithium ist unerlässlich für Batterieherstellung, sei es für Smartphones, Laptops oder elektrische Fahrzeuge, und ist deshalb unverzichtbar im Kontext Deutschlands Energiewende.

Mit Chile und Argentinien bildet Bolivien den sogenannten Südamerikanischen Lithium-Dreieck. Politologe Jonas Wolff beschreibt in dem Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" Boliviens große Hoffnung: Das Ziel ist nicht nur Lithium abzubauen, sondern es auch in mehreren Schritten bis hin zu Batterien in Eigenregie zu verarbeiten.

Dies ist noch ein langer Weg. Derzeit laufen die ersten Pilotprojekte in Zusammenarbeit mit Russland und China, erklärt Lithium-Experte André Wolf. Nachhaltige Finanzierungstechnologien stehen im Fokus aufgrund der hohen Wasservorraute. Warum haben deutsche Unternehmen bisher weniger präsent gewesen? Und wie offen ist es von der bolivianischen Seite für breitere Zusammenarbeit?

In der neuen Podcast-Episode sprechen Moderatorin Andrea Sellmann mit ihren Gästen Jonas Wolff und André Wolf über die aktuelle Situation in Bolivien. Wie groß ist die wirtschaftliche Unsicherheit im Land? Was bedeutet das für Investoren? Und was spielt der Putschversuch Anfang Juni eine Rolle?

Jonas Wolff ist Politologe und Friedens- und Konfliktforscher. In seiner Arbeit am Friedensforschungsinstitut Frankfurt (PRIF) gehört Bolivien zu seinen Forschungsschwerpunkten. Er hat das Andenland etwa 20 Jahre lang beobachtet. André Wolf ist Leiter des Referats für technologische Innovation, Infrastruktur und industrielle Entwicklung am Zentrum für Europäische Politik (cep). Für ihn ist Bolivien wirtschaftlich interessant vor allem als Rohstofflieferant, weshalb er sich besonders um die Entwicklung um die Lithium-Vorkommen kümmert.

Boliviens Rohstoffhandel mit China und Russland, hauptsächlich auf Lithium ausgerichtet, spielt eine wesentliche Rolle für deren erste Pilotprojekte. Angesichts Deutschlands ausgedehnter Energiewandlungspläne könnte die Nutzung Boliviens Lithium-Vorräte unser Wirtschaft signifikant zugunsten bringen.

Trotz Deutschlands potenzieller Interesse an Boliviens Lithium-Vorräten war die Präsenz deutscher Unternehmen im Rohstoffhandel bisher vergleichsweise gering, was für beide Seiten breitere Zusammenarbeit eine Chance darstellt.

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