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So soll Plastik nachhaltig werden

Kreislaufwirtschaft

So soll Plastik nachhaltig werden.aussiedlerbote.de
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So soll Plastik nachhaltig werden

Neue Recyclingmethode verwandelt umweltschädlichen Kunststoff in wertvolle Materialien. Beispielsweise zielt das Projekt SynCycle darauf ab, Kunststoffe mithilfe chemischer Recyclingverfahren endlos zu recyceln. Kunststoffabfälle sollen in die Wertschöpfungskette zurückgeführt werden und so den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft fördern.

Plastikmüll bedroht die Lebensgrundlage vieler Lebewesen auf der Erde. Wir alle haben Bilder vor Augen, an denen Strände mit Müll übersät sind und Fische im Meer durch Plastikpartikel sterben. Doch wohin mit all dem Plastikmüll, der unseren Überkonsum mehr als nur symbolisiert?

Die Antwort kommt nun aus der österreichischen Industrie. In Kärnten hat ein Unternehmen eine Technologie entwickelt, die Kunststoffe zur Weiterverarbeitung chemisch recycelt.

Recyceln

Es dauert Hunderte von Jahren, bis Plastik zerfällt. Daher werden Kunststoffprodukte wie Kunststoffe schon lange recycelt und wiederverwendet. In Deutschland beteiligen sich die Bürger aktiv an diesem Recyclingkonzept. Sie trennen den Müll und werfen Plastik und Plastikmüll in die gelbe Tonne. Das bedeutet, dass der Kunststoff zunächst über herkömmliche Recyclingverfahren aufbereitet und anschließend wiederverwendet werden kann. Das Pfandsystem für PET-Flaschen funktioniert ganz ähnlich. Der aktuelle Recyclingprozess ist mechanisch und trägt zur Abfallvermeidung bei. Doch dem Recycling sind Grenzen gesetzt. Stark verunreinigte und häufig recycelte Kunststoffe sind teilweise nicht mehr recycelbar. Das ehrgeizige Ziel der EU, bis 2030 alle Kunststoffverpackungen vollständig recycelbar zu machen, wird schwer oder gar nicht zu erreichen sein. Leider können wir nicht einfach auf den Rohstoff Kunststoff verzichten.

SynCycle und chemisches Recycling

Die Next Generation Elements GmbH, ein Unternehmen aus dem österreichischen Bundesland Kärnten, hat eine Technologie zum chemischen Recycling von Kunststoffen entwickelt. Mit der Gründung des übergreifenden Projekts „SynCycle“ verfolgt das Unternehmen gemeinsam mit anderen in der Region das Ziel einer grenzenlosen Wiederverwertung von Kunststoffen. Die Innovation umfasst chemische Recyclingprozesse, die nicht mehr verwendbare Kunststoffe wieder in die Wertschöpfungskette integrieren. Dies betrifft insbesondere Kunststoffe, die zu verschmutzt oder zu nass sind, um mechanisch recycelt zu werden.

In einem Prozess namens Pyrolyse wird der Kunststoff zu Öl verarbeitet, das nun als Rohstoff für die Herstellung hochwertiger Kunststoffe verwendet werden kann. Bei dem von SynCycle entwickelten Verfahren wird der Kunststoff auf etwa 500 Grad erhitzt, bis er in ein Gas übergeht, das nach dem Abkühlen zu einem Öl weiterverarbeitet wird. Trotz des hohen Energieverbrauchs lohnt sich die neue Form des Recyclings letztlich energetisch, erklärt Sven Wolf, Geschäftsführer der Next Generation Elements GmbH und Diplom-Ingenieur: „Chemisches Recycling verbraucht weniger Energie als die Rohstoffgewinnung.“

Selbst wenn weiterhin Abfall anfällt, wird der chemische Prozess die Industrie langfristig dem Ziel näher bringen, einen unendlichen Recyclingkreislauf zu schaffen, in dem weniger oder vielleicht gar kein neuer Kunststoff produziert werden muss. Kurzfristig ist SyncCycle bereits ein Erfolg: Kunststoffe, die zuvor in Verbrennungsanlagen landeten und dabei zusätzlich CO2 und andere Schadstoffe ausstoßen, können effektiv in die Kreislaufwirtschaft zurückgeführt werden. Nicht umsonst ist „Waste no Plastic“ das Mantra des SynCycle-Projekts. Kunststoff soll zu einem wertvollen Rohstoff und als Produkt nachhaltiger werden, nicht nur als Abfall.

Plastikcluster Kärnten

Es ist kein Zufall, dass die Technologie in Kärnten entwickelt wurde. Im Industriestandort Südösterreich engagieren sich viele Unternehmen und Forschungseinrichtungen für die grüne Transformation und denken kontinuierlich über die „Kreislaufwirtschaft“ von Kunststoffen nach. Die sogenannte Clusterkultur wird in wirtschaftlichen Netzwerken praktiziert, in denen wir gemeinsam an nachhaltigen technologischen Lösungen für die Zukunft arbeiten. Aus diesem Grund wird der Standort auch als „Green Tech Valley“ bezeichnet.

SynCycle ist ein weiteres Joint Venture zwischen regionalen Industrieunternehmen. Die für das chemische Recycling entwickelte Pilotanlage wurde von der Kärntner Firma KRUWE GmbH gemeinsam mit Partnern aus Oberösterreich errichtet. Die gesamte Region Kärnten bekennt sich zur Klimaneutralität und gilt als Vorreiter im Kampf gegen den Klimawandel und Umweltschutz in Europa. Dabei sollen Innovationen lokaler Unternehmen und eine enge Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie helfen.

Wertvolle Rohstoffe?

Entdeckungen und Innovationen in der „Kreislaufwirtschaft“ tragen dazu bei, Klima und Umwelt künftig besser zu schützen. Dabei gilt: Der wirksamste Schutz für die Umwelt besteht darin, Plastikmüll zu vermeiden und im Idealfall gar keinen Plastikmüll zu erzeugen. Doch einfache Vermeidungsstrategien sind nur ein Teil der Lösung. Grundsätzlich ist es nicht hilfreich, Plastik zu verurteilen.

„Man muss sich der Tatsache stellen, dass es Plastik auf der Welt gibt“, sagt Sven Wolf, CEO der Next Generation Elements GmbH. Das Problem besteht nun darin, Wege zu finden, vorhandene Rohstoffe zu nutzen.

Mit neu entwickelter Technologie trägt Kärnten dazu bei, das Problem zu lösen, wie die Plastikepidemie künftig besser eingedämmt werden kann. Der Prozess befindet sich noch in einem frühen Stadium. Wolf sagte, die Innovationskraft Europas sei auch nötig, um neue Methoden in großem Maßstab auch in anderen Ländern einsetzen zu können.

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Quelle: www.ntv.de

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