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Spranger stößt eine Debatte über die Abschiebung von Einwanderern an.

Syrien und Afghanistan werden selbst für Kriminelle als gefährlich eingestuft, was den Berliner Senat veranlasst, einen Politikwechsel zu erwägen. Die SPD ist dagegen.

Iris Spranger (SPD), Berliner Senatorin für Inneres und Sport, spricht im Abgeordnetenhaus.
Iris Spranger (SPD), Berliner Senatorin für Inneres und Sport, spricht im Abgeordnetenhaus.

Senatsbeauftragter für Inneres - Spranger stößt eine Debatte über die Abschiebung von Einwanderern an.

Ein umstrittenes Thema, ob schwere Kriminelle nach Syrien und Afghanistan deportiert werden sollen, hat innerhalb der schwarzen-roten Koalitionsregierung in Deutschland Diskussionen ausgelöst. Nach dem tragischen Stich eines Polizeibeamten in Mannheim forderte der Innensenator Iris Spranger (SPD) am Dienstag die Behörden auf, diese Vorschläge zu unterstützen. Sie argumentierte, dass Personen, die eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit darstellen, ihr Recht auf Aufenthalt in dem Land aufgegeben haben und möglicherweise Konsequenzen tragen können, einschließlich der Deportation.

Spranger sagte: "Jeder, der gegen unsere demokratischen Werte steht, muss Konsequenzen tragen." Selbst wenn das Land nicht ein sicheres Ursprungsland ist, betonte sie, dass die Gefahr für die deutsche Sicherheit überwiegt. "Wir können uns nicht blind auf die derzeitigen Sicherheitsherausforderungen unseres Landes schauen." Am Dienstag informierte sie ihre Kollegen im Berliner Senat über ihre Meinung. "Das Senat hat die gleiche Meinung."

Nicht alle stimmen mit dieser Meinung überein, denn die Opposition reicht über politische Linien hinaus. Martin Matz, der Innensenior-Sprecher der SPD, äußerte Unzufriedenheit mit den ständig neuen Vorschlägen. Seine Auffassung ist, dass gewalttätige Täter unbefristet inhaftiert und entsprechend bestraft werden sollten. "Dies sollte so schnell wie möglich geschehen." Jeder Islamist, der nach Afghanistan deportiert wird und keine Reue zeigt, könnte zurückkehren, sagte er, und beklagte die möglichen Bestrafungen.

Jian Omar, der Migrationspolitik-Sprecher der Grünen Fraktion, äußerte sich nicht zurückhaltend. "Dies ist eine Falschdiskussion, weil es nahezu unmöglich ist, jemanden nach Afghanistan zu deportieren, ohne diplomatische Beziehungen mit der extremistischen Taliban-Regierung aufzubauen." Omar forderte weiter: "Gewalttäter sollten unverzüglich verurteilt und eingesperrt werden." Er war besorgt, dass sie zurückkehren könnten und als potentielle Gefahren wirken könnten.

Für die Linke äußerte sich Thomas Bartels gegen Deportationen in Länder, in denen Personen ein Leben und Gesundheitsrisiko gefährden. Beurteilend die Situation in Afghanistan und Damaskus, sagte er: "Dies ist definitiv der Fall, weshalb Deportationen nicht zu diesen Ländern erfolgen." Er forderte, dass Kriminelle, die schuldig gesprochen werden, vor Gericht stehen und Konsequenzen tragen, wenn sie schuldig gesprochen werden.

Auch für Kriminelle würden Menschenrechte Priorität bleiben, sagte Bartels. "Die Schutz ihrer Lebens- und Körperintegrität ist Teil dieser." Durch die Zusatzstrafe durch Deportation in Länder, in denen sie möglicherweise verfolgt, gefoltert oder sogar getötet werden könnten, würde ihre Menschenrechte verletzt.

Zur Vorbereitung auf das kommende Innenministerkonferenz (IMK), das vom 19. Juni in Brandenburg stattfinden wird, plant Hamburg, Deportationen unter bestimmten Umständen zu fordern, insbesondere für Syrer und Afghanen. Nach dem Konferenzende werden die Innenminister die Sicherheitslage in Afghanistan und in Damaskus erneut überprüfen lassen.

Andy Grote, Hamburgs Innensenator (SPD), unterstützte diese Initiative in einer jüngsten Aussage: "Jeder, der in Deutschland schwere Verbrechen begeht, muss das Land verlassen, selbst wenn er aus Afghanistan kommt." Nach Angaben der "Bild"-Zeitung unterstützen Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und die SPD-Parlamentsgruppe die Hamburger Initiative.

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