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Staatliche Unternehmen sollten die Entwicklung des Immobilienmarktes vorantreiben

Auch in den kommenden Jahren wird Niedersachsen viele neue Wohnungen benötigen. Staatliche Wohnungsbaugesellschaften sollten Teil der Lösung sein.

In der Siedlung Wasserstadt entstehen Mehrfamilienhäuser mit Wohnungen. Foto.aussiedlerbote.de
In der Siedlung Wasserstadt entstehen Mehrfamilienhäuser mit Wohnungen. Foto.aussiedlerbote.de

Bau - Staatliche Unternehmen sollten die Entwicklung des Immobilienmarktes vorantreiben

Niedersachsen will sich über ein Landesunternehmen mehr bezahlbaren Wohnraum sichern. Wie das Kanzleramt in Hannover mitteilte, hat das Kabinett in seiner Sitzung am Montag grünes Licht für die Unternehmensgründung gegeben. Das bedeutet, dass die Arbeiten im Januar 2024 beginnen könnten. Dieser Schritt ist ein zentraler Bestandteil der rot-grünen Bündnisvereinbarung.

„Unser übergeordnetes Ziel muss sein, dass sich die Lebenshaltungskosten zumindest wieder stabilisieren und dass es ausreichend und bezahlbaren guten Wohnraum für alle gibt“, sagte Bauminister Olaf Riis (SPD) der Deutschen Presse-Agentur in Hannover auf Anfrage.

Die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft wird zum 1. Januar 2024 mit einem Startkapital von 100 Millionen Euro gegründet. Nach Angaben des Ministeriums können unter den derzeitigen Bedingungen rund 1.600 landeseigene Wohnungen gebaut werden. Der Großteil der Wohnungen soll dem Sozialwohnungssegment angehören, die Preise liegen zwischen 6 und 7,50 Euro pro Quadratmeter.

„Der soeben vorgelegte Immobilienmarktbericht zeigt uns einmal mehr die aktuelle Marktsituation: Allein bis 2040 werden rund 147.000 Wohnungen benötigt“, betonte der Minister. Die Kosten für Material und Energie seien auf höchstem Niveau und seien es, sagte Rees Die steigende Nachfrage nach Wohnraum wirkt sich auch auf Mieten und Kosten aus.

Der Grünen-Politiker Heiko Sachtleben sagte: „Vor allem in den Großstädten ist es mittlerweile für viele Menschen schwierig, sich Miete zu leisten, und der Staat muss Abhilfe schaffen.“ Die Gründung der Bundeswohnungsgesellschaft sei ein längst überfälliger Schritt.

Ein weiteres Thema auf dem Wohnungsmarkt ist der soziale Wohnungsbau. Diese entfernen sich zunehmend von der Bindung, sodass die Mietpreise in vielen Fällen deutlich höher sind als zuvor. Nach Angaben des Ministeriums gab es Ende 2022 in Niedersachsen noch rund 52.600 Sozialwohnungen, Ende 2016 waren es mehr als 85.000. Auch steigende Zinsen, höhere Preise für Baumaterialien und der Fachkräftemangel bereiten der Baubranche Probleme.

Das Bauministerium sagte, die ersten Wohnungen sollten innerhalb der ersten Jahre nach der Firmengründung gebaut werden. Ein Sprecher sagte: „Der Umsetzungszeitraum hängt von den Marktbedingungen in den nächsten Jahren ab und ist daher schwer vorhersehbar.“

Mieteinnahmen sollen in das sogenannte Eigenkapital landeseigener Wohnungsunternehmen fließen und so die finanzielle Grundlage für weitere Investitionen bilden.

Der Verband der niedersächsisch-bremischen Wohnungswirtschaft (VDW) äußerte in der Vergangenheit Skepsis. Es ist nicht zu erwarten, dass Immobilienunternehmen sofort zu entscheidenden Faktoren auf dem Immobilienmarkt werden. Der Verband sagte jedoch auch, dass die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft ein sehr aktiver Partner auf dem sozialen Wohnungsmarkt sein werde.

Die beiden Oppositionsparteien Christdemokraten und AfD äußerten sich kritisch zu dem geplanten Unternehmen. Die CDU weist beispielsweise darauf hin, dass es bereits kommunale Wohnungsunternehmen gebe.

Koalitionsvertrag zwischen Sozialdemokraten und Grünen zu landeseigenen Wohnungsunternehmen (Seite 21)

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Quelle: www.stern.de

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