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Stadion-Schläfer behauptet: Übernachtet im Sportstadion

Die Ablehnung der UEFA erscheint fragwürdig

England spielte sein Auftaktspiel zur Europameisterschaft in Gelsenkirchen.
England spielte sein Auftaktspiel zur Europameisterschaft in Gelsenkirchen.

Stadion-Schläfer behauptet: Übernachtet im Sportstadion

Ein Anhänger Englands soll in Veltins-Arena eingeschlafen sein, wie in einem viralen Social-Media-Video gezeigt, jedoch lehnt UEFA dieses Angebot ab. Allerdings ist die Authentizität des Geschehens fragwürdig, aufgrund des Mannes ausführlicher Berichts.

In einem viralen Video sieht man einen Englischen Fan verunsichert herumstolpern - im Veltins-Arena. Der kurze Clip verbreitet sich schnell, mit dem Mann behauptet er, er habe im Stadion geschlafen, nach dem England vs Serbien-Spiel. "Gerade erwacht, es ist vier Uhr morgens, ich bin gefriert", sagt er in die Kamera, während er durch das leere Stadion mit noch angeschalteten Lichtern filmt.

UEFA lehnt diese Aussage ab. Sicherheitsbedenken werden vernachlässigt. Gemäß ihrer Aussage wurde das Video nicht während des Turniers oder gar in den letzten Wochen gedreht, da keine Marken, Aufschriften oder Turnierprotokoll-Elemente im Stadion zu sehen sind. Darüber hinaus sind keine deutlichen Linien auf dem Feld sichtbar, was das Video in den Stunden nach dem Spiel aufgenommen wurde hätte.

Allerdings wirft RTL/ntv/Sterns Forschung Zweifel an UEFA's Ablehnung. Widersprachend ihrer Aussage sind in dem Video ein Seitenlinie und Teile des Elfmeterspielplatzes kurz sichtbar, obwohl sie aufgrund niedriger Videoqualität nicht deutlich zu erkennen sind. Zudem ist in einem zweiten Video des Mannes farbenprächtige Flaggen an der Leitungsbrüstung zu sehen, anders als bei Spielen von FC Schalke in seinem Stadion, wo die Leitungsbrüstung einheitlich blau und das Teamname und Sponsor trägt.

Der Mann im Video wird als Tom Kitchin identifiziert

Widersprach UEFA's Aussage auch der eigene Bericht des Mannes. "Der Spiegel" hat ihn identifiziert. Er heißt Tom Kitchin aus Yorkshire. Er erzählt seine Geschichte. Er hatte ein paar Bier nach dem Finalpfeifen getrunken und dann wieder ins Stadion gegangen. Dort behauptet er, er sei eingeschlafen, nur um erfroren aufzuwachen.

Er hat das Video aufgenommen, weil er sich sicher war, dass seine Freunde das nicht glauben würden. Kitchin behauptet, ihm seien zwei Sicherheitsleute aufgefallen, dass er dort in jener Stunde war. Sie lachten und er ging schließlich ins Hotel. "Und das war es."

"Der Spiegel" erhielt Fotos von ihm, die Kitchin mit anderen England-Fans zeigen. Das Stadion ist sichtbar, zusammen mit dem Anzeiger mit England in Führung gegen Serbien 1:0. Das Stadion ist schon fast leer. Er hat auch das zweite Video bereitgestellt, behauptet er, es sei im Stadion aufgenommen, mit dem Aufnahmezeitpunkt 3.11 Uhr sichtbar auf dem Kamerascreenshot. Kitchin behauptet, es handle sich um britische Zeit, also um 4.11 Uhr in Deutschland.

Die Authentizität des Geschehens kann nicht eindeutig bestimmt werden, aufgrund verschiedener Versionen und fehlender Zeugen. Es ist fragwürdig, ob UEFA's Ablehnung überzeugend ist, insbesondere seitdem das Video Gegenbeweise enthält, oder ob sie sich das möglicherweise schändliche, potenziell gefährliche Ereignis ignoriert haben.

Der England-Fan musste viel Mühe aufbringen, um ein Falschmünzer zu werden. Am Ende hat sich auch "Spiegel" an ihn heranfinden können. Er musste vorher nach Gelsenkirchen reisen, während des Spiels anwesend sein und seine Uhr anpassen. Er musste sich einer dummen Geschichte gegenüber beharrlich halten, was verschiedenen Medien gegenüber.

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