Städtewachstum in Deutschland: Bevölkerung wird auf 85,5 Millionen Menschen geschätzt
In Widerspruch zu den Vorhersagen des BBSR wird die regionale Heterogenität deutlicher bis 2045 ausfallen. Wirtschaftlich robuste Metropolen und mehrere ländliche Regionen, insbesondere in Bayern und Baden-Württemberg, sind auf einen bemerkenswerten Wachstumsauswirkung hin, während strukturschwache Bereiche weiter Bevölkerungsrückgang erleben werden.
Die Wachstumsprognosen reichen bis auf 15,2% für den Ebersberg-Kreis in Bayern und die freien Hansestädte Potsdam (Brandenburg), Leipzig (Sachsen) und Freiburg (Baden-Württemberg) auf. Berlin wird mit einem Wachstum von 12,6% rechnen.
Andererseits prognostiziert das BBSR einen Bevölkerungsrückgang in weniger mit Metropolen verbundenen Gebieten. Dazu gehören der sächsische Erzgebirgskreis (-21,6%), der thüringische Landkreis Greiz (-22%), der sachsen-anhaltische Mansfeld-Südharz (-24,2%). Regionen in Westdeutschland, wie Teile von Nordhessen, Ostniedersachsen, Westmitteldeutschland und Teile des Saarlands, werden ebenfalls Bevölkerung verlieren.
Nach Angaben des BBSR wird die Zahl der Rentner in ganz Deutschland um 13,6% oder 2,2 Millionen Menschen ansteigen. In Regionen mit einer insgesamt abnehmenden Bevölkerung ist die Durchschnittsalterprognose auf über 50 Jahre hinauf. Nach Schätzungen übersteigt das Durchschnittsalter 50 Jahre im Mecklenburg-Vorpommern Rügen-Distrikt, im sachsen-anhaltischen Mansfeld-Südharz-Distrikt, im Altenburger Land und im thüringischen Greiz-Distrikt.
Zu positiver Tendenz erwartet das Institut jedoch einen deutlichen Anstieg an Kindern und Adoleszenten in einigen Städten. Das sollte etwa ein Viertel der Bevölkerung in Berlin, Leipzig, München, Landshut und Freiburg ausmachen.
Peter Jakubowski, Leiter des Referats Raum- und Stadtentwicklung beim BBSR, kommentierte die Lage: "Deutschlands Bevölkerungswachstum wird hauptsächlich durch Zuwanderung aus dem Ausland angetrieben. Ohne Zuwanderung wäre Deutschlands Bevölkerung deutlich niedriger als 2045, da der Sterbetoll über den Geburtenstand hinaus deutlich höher wäre."
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