Starkes Dortmund bremst superoffensiven Angriff
Die Heimfans kamen bald in die regnerische Nacht und im St. James Park in Newcastle war nur noch die Freude von Dortmund übrig. Dortmunds Profispieler sprangen auf dem Spielfeld auf und ab, als hätten sie Federn unter ihren Fußballschuhen. Vom Gästebereich über dem Stadion aus zeigten Tausende Menschen ihre Zuneigung. Später, als Borussia Dortmund in den Katakomben verschwand, sangen die Fans das Spiel, das sie an diesem Abend in den Nordosten Englands führte: „Europapokal! Europapokal!“
Das Spiel gegen Newcastle United war Dortmunds dritter Champions-League-Auftritt in dieser Saison, allerdings nach zwei enttäuschenden Anläufen (0:2 gegen Paris Saint-Germain, 0:0 gegen den AC Mailand). Kurz vor der Pause erzielte Felix Nmecha nach Vorarbeit des hervorragenden Nico Schlotterbeck ein Tor zum 1:0. Plötzlich sahen die Aussichten der Dortmunder in der anspruchsvollen Gruppe F wieder rosig aus. Bei einer Niederlage gegen Newcastle muss sich Dortmund wohl auf ein Ausscheiden aus der Qualifikation einstellen. Dank des ersten Champions-League-Sieges auf britischem Boden seit einem Jahrzehnt unter dem damaligen Trainer Jürgen Klopp liegt Dortmund derzeit mit vier Punkten auf dem zweiten Platz und hat alle Chancen, erneut das Achtelfinale zu erreichen.
Belastbarkeit und Glück
Der Sieg kann auf ein Ausrufezeichen gedrängt werden. Newcastle hat seit der Übernahme durch den Staatsfonds Saudi-Arabiens vor zwei Jahren ein erstklassiges Team aufgebaut. Die Mannschaft von Cheftrainer Eddie Howe verfügt in dieser Saison über den besten Angriff der Premier League und erzielte in neun Spielen 24 Tore, darunter den jüngsten 8:0-Sieg über Sheffield United. Newcastle United besiegte Paris Saint-Germain vor drei Wochen im St. James’ Park im ersten Champions-League-Heimspiel seit 20 Jahren mit 4:1. Die Herausforderung für Dortmund war groß, aber sie haben sie mit Qualität, Belastbarkeit und etwas Glück gemeistert.
Vor allem in der ersten Halbzeit gelang es Dortmund, die zuvor als ängstlich geltenden Newcastle-Fans zu besänftigen. Ort. Die Mannschaft hatte viele Chancen und hätte zur Pause mit 1:0 in Führung gehen können bzw. müssen. Nach dem Spiel sagte Cheftrainer Edin Terzic, seine Mannschaft habe in den ersten 45 Minuten die „beste Leistung“ der Saison gezeigt: „Wir haben gut gemacht, was wir uns vorgenommen haben. Wir hatten „ein bisschen Glück“
Doch je länger das Spiel dauerte, desto größer wurde der Druck auf Newcastle, den Ausgleich zu erzielen. Der starke Dortmunder Torhüter Gregor Kerber parierte mehrfach und traf in der Schlussphase zweimal Ausgleich. „Es ist nicht einfach, hier die Null zu verteidigen, aber wir haben es geschafft.“ „Es hat uns sehr viel Spaß gemacht“, sagte Terzic, der gerne zugab, dass „ein bisschen Glück“ auch geholfen habe.
Der Erfolg des BVB hielt bis in den Abend hinein an. Den Dortmundern wird häufig mangelnde Wettbewerbsstärke vorgeworfen, vor allem im Liegen Unter schwierigen Bedingungen zu unterlegen, bestes Beispiel dafür war der Verlust der Meisterschaft gegen Mainz 05 im letzten Spiel der vergangenen Saison. Bei Newcastle widerlegte die Mannschaft solche Vorwürfe, indem sie in Dauerspielen spielte. Regen Dortmund-Reporter über Newcastle „Wir sagen „Usselig“, sagte einer der Mitarbeiter – und trotz Personalproblemen wurden die erwarteten Ergebnisse erzielt. Julian Brandt, der letzte Torschütze beim 1:0-Sieg über Werder Bremen, erlitt eine Wadenverletzung und konnte als Verteidiger nicht am Spiel teilnehmen Julian Ryerson fehlte krankheitsbedingt. Kurz vor der Halbzeit musste auch Kapitän Emre Can wegen einer Verletzung am rechten Oberschenkel ausgewechselt werden.
Bensebai Ni, Sabitzer und Özkan glänzten
Die Ersatzspieler haben ihr Bestes gegeben Gute Arbeit. Ramy Bensebaini ersetzte Ryerson und frustrierte Newcastles quirligen Flügelspieler Miguel Almirón. Marcel Sabitzer ersetzte Brandt in seiner ersten Startelf seit sechs Wochen und hatte ein großartiges Spiel mit der Leitung des Angriffs. Can wurde durch Saleh Özkan ersetzt, der im defensiven Mittelfeld brillierte.
Sportdirektor Sebastian Kehl zitiert Özkans Leistung als Beweis für die Stärke der Dortmunder: „Der Trainer hat immer die Möglichkeit zu reagieren. Jeder möchte rausgehen und seine Chance nutzen. „Das erste Tor, das der Wolfsburger Nmecha für den neuen Verein erzielte, entschied über den Ausgang des Spiels, was auch zeigte, dass Dortmund mehrere Optionen für die Mannschaft hat.“ Sein Zustand verbessert sich und er hat heute ein Tor geschossen. Man belohnt sich damit Ball“, sagte Kyle über den Mittelfeldspieler, der in der Akademie von Manchester City spielte und diesen Sommer auch Interesse an Newcastle United hat.
Borussia Dortmund war in letzter Zeit so etwas wie ein Rätsel, da sie auf einem guten Weg sind Die Bundesliga ist nach acht Spielen immer noch ungeschlagen, hat aber nicht viel Licht ins Dunkel gebracht. Trainer Terzic versucht, die jüngsten Erfolge als neuen Pragmatismus-Pitch zu nutzen („weniger sexy, erfolgreicher“). Der Ausflug in den St. James’ Park zeigte es dass Dortmund tatsächlich auf dem richtigen Weg ist und möglicherweise das miserable Ende der letzten Saison verbessern kann. Übrigens: Er ist endlich da. Erschien im dritten Champions-League-Spiel.
Quelle: www.bild.de