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Steinmeier in Brasilien: Lernen Sie den neuen Präsidenten Lula kennen

Bundespräsident Steinmeier
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist nach Brasilien geflogen.

Am Vorabend der Amtseinführung von Brasiliens neuem Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ihm Deutschlands Unterstützung zugesagt.

“Mein Besuch soll Impulse für die Wiederaufnahme der bilateralen Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern geben”, sagte Steinmeier am Samstag in Berlin, bevor er nach Brasilien aufbrach. Der Besuch soll auch “unser gemeinsames Ziel voranbringen, den Amazonas-Regenwald, die grüne Lunge der Welt, vor Abholzung zu schützen”.

Lulas Amtseinführung am Sonntag

Nach einem zwölfstündigen Flug traf der Präsident am Samstagnachmittag (Ortszeit) in der Hauptstadt Brasilia ein. Kurz darauf sprach er mit Lula, der an diesem Sonntag sein Amt antreten wird, unter vier Augen. Steinmeier wollte mit seiner Teilnahme an der Zeremonie ein Zeichen setzen, dass Deutschland Brasilien als wichtigen strategischen Partner betrachtet – sowohl politisch als auch wirtschaftlich. Die bilateralen Beziehungen haben unter der vierjährigen Wahl des rechten Präsidenten Jair Bolsonaro Ende Oktober gelitten.

Die Stärkung der Beziehungen zu Brasilien und anderen lateinamerikanischen Ländern ist auch Teil der Bemühungen Deutschlands, sich nach dem russischen Angriff auf die Ukraine international breiter aufzustellen. Alte Allianzen sollen reaktiviert und neue geschaffen werden. Am Rande der Amtseinführung hofft Steinmeier daher auch auf weitere bilaterale Gespräche, etwa mit dem neuen chilenischen Präsidenten Gabriel Boric und seinem kolumbianischen Amtskollegen Gustavo Petro.

Austausch zu bilateralen Themen

Steinmeier wollte mit Lula über seine Ziele und bilateralen Themen während seiner Präsidentschaft sprechen. „Die Bundesrepublik ist bereit, den ehrgeizigen Plan des neuen Präsidenten zum Schutz des Regenwaldes nach Kräften zu unterstützen“, betonte er vor seiner Abreise aus Berlin.

Die Entwaldung hat unter Bolsonaros Amtszeit deutlich zugenommen. Damit hat die Bundesregierung den 55-Millionen-Euro-Beitrag Deutschlands zum „Amazonasfonds“ für Wald- und Klimaschutz im Wesentlichen auf Eis gelegt. Unmittelbar nach seinem Wahlsieg kündigte Lula an, die Gelder wieder freizugeben.

Tropische Regenwälder sind extrem wichtig für das globale Klima. Begleitet wird der Bundespräsident von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne). Das Paar wird am Montag die ATTO-Forschungsstation im Regenwald und das Entwaldungsüberwachungszentrum in Manaus besuchen. Die Station wird gemeinsam von deutschen und brasilianischen Wissenschaftlern betrieben. Sie erhalten Einblick in das komplexe Wechselspiel zwischen tropischem Regenwald und Klima.

Brasilien begeht eine dreitägige Staatstrauer um den Tod der Fußballlegende Pelé. Steinmeier sprach den Brasilianern sein tief empfundenes Beileid aus. „Pelé begeisterte nicht nur Millionen im Fußball, sondern gewann mit der Nationalmannschaft auch dreimal die Weltmeisterschaft. Brasilien nahm Abschied vom Sohn einer großen Nation.“

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