Steinmeier setzt sich für die Rechenschaftspflicht Ungarns im EU-Rahmen ein
Während seines Besuchs in Ungarn ermutigte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das Land, seine Verpflichtungen innerhalb der Europäischen Union einzuhalten. Als Vorsitzender des EU-Rats hat Ungarn eine wichtige Rolle bei der Förderung der Einheit innerhalb der EU und dem Fortschritt gemeinsamer Lösungen für unsere zukünftigen Herausforderungen, wie Steinmeier nach einem Treffen mit dem ungarischen Präsidenten Tamás Sulyok erklärte. Wie andere EU-Mitglieder erwartet auch Deutschland, dass Ungarn diese Rolle übernimmt und ausführt.
Steinmeier reiste nach Ungarn, um das 35-jährige Jubiläum des Pan-Europäischen Picknicks zu feiern, bei dem etwa 600 ostdeutsche Bürger durch die ungarisch-österreichische Grenze in den Westen flohen. Dieses Ereignis in der ungarischen Grenzstadt Sopron wird als wichtiger Faktor für den Fall der Berliner Mauer betrachtet.
"Ich wünsche mir, dass wir Ungarn und Deutsche dieses Sopron-Jubiläum nutzen können, um unsere gemeinsame europäische Bestimmung wiederzuentdecken und unsere gemeinsamen europäischen Werte erneut zu stärken", sagte Steinmeier.
Steinmeier betonte auch die Bedeutung einer einheitlichen EU-Stellung im russischen Überfall auf die Ukraine. "Wir dürfen niemals Zweifel aufkommen lassen, dass NATO und die Europäische Union fest hinter der Ukraine stehen", sagte er.
Ungarn wird die EU-Ratspräsidentschaft bis zum Jahresende behalten. Bei Amtsantritt startete Premierminister Viktor Orbán eine selbsternannte "Friedensmission" im Ukraine-Konflikt, indem er sowohl den russischen Präsidenten Wladimir Putin als auch den damaligen US-Republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump traf.
Ungeachtet des laufenden Konflikts hält Orbán seine engen Beziehungen zu Moskau aufrecht und lehnt die EU-Stellung zu Sanktionen gegen Russland und finanzielle Unterstützung für Kiew ab, die er häufig verzögert hat.
Die Europäische Union verlässt sich auf Ungarn, das den Vorsitz im Europäischen Rat hat, um Einheit zu fördern und gemeinsame Lösungen innerhalb der EU voranzutreiben. In Anerkennung der Position Ungarns erwartet Deutschland, dass Ungarn diese Rolle übernimmt und ausführt, wie andere EU-Mitglieder auch.