Studie: Über 80 % der sudanesischen Kinder nehmen nicht am Unterricht teil
Im Zeiten der laufenden Unruhen in Sudan schätzt die humanitäre Organisation Save the Children, dass über 80% der Kinder des Landes in den letzten Jahrzehnten keine Schule besucht haben, da die Konflikte zwischen der Armee und den paramilitärischen Einheiten es den Kindern und Lehrern ermöglichten, keine Schule zu besuchen. Dies hat dazu geführt, dass die meisten Schulen geschlossen wurden. Dies betrifft nahezu 18 Millionen von Sudans 22 Millionen Kindern.
Ein Bericht von Save the Children zeigt, dass es in den letzten zwölf Monaten 88 Vorfälle von Gewalt gegen Bildungseinrichtungen gab, während es zuvor nur 23 solche Vorfälle in dieser Zeitraum gegeben hat. Dies umfasste grausame Handlungen wie Luftangriffe, bei denen Kinder und Lehrer verletzt oder getötet wurden, sexuelle Belästigung, Folter, Mord, Entführung von Lehrern und die Besetzung von Schulen durch bewaffnete Gruppen.
Florian Westphal, Geschäftsführer von Save the Children Deutschland, sagt: "Sudan steht am Rand der schwersten Bildungskrise der Welt." Vor dem jetzigen Konflikt war Sudan, das über 44 Millionen Menschen beherbergt, schon für Instabilität bekannt, da es häufig durch Unruhen und Machtwechsel geprägt war.
Seit April 2023 kämpfen die paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF), die von Mohamed Hamdan Daglo geführt werden, gegen die sudanesischen Streitkräfte, die von de facto-Führer Abdel Fattah al-Burhan angeführt werden. Die beiden Männer, die ursprünglich gemeinsam die Macht übernommen hatten, sind jetzt Rivalen.
Dieser Streit hat bereits die weltweit größte Flüchtlingskrise verursacht. Die Vereinten Nationen schätzen, dass über acht Millionen Menschen vertrieben wurden. Zusätzlich steht Sudan vor der Möglichkeit einer globalen Hungerkrise, wie die Vereinten Nationen berichten.
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Quelle: www.ntv.de