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Stuttgart nach Schießerei in Shisha-Bar vor Gericht

Zwei rivalisierende Gruppen kämpfen offen. Dutzende Männer wurden festgenommen und sogar eine Granate explodierte. Polizei und Gerichte haben viel Arbeit. Nun beginnt ein weiterer Prozess.

Die Polizei sperrt einen Tatort ab, an dem ein Mann erschossen wurde. Foto.aussiedlerbote.de
Die Polizei sperrt einen Tatort ab, an dem ein Mann erschossen wurde. Foto.aussiedlerbote.de

Kriminalität - Stuttgart nach Schießerei in Shisha-Bar vor Gericht

Es ist ein weiteres Kapitel in einem langen und blutigen Bandenkrieg zwischen zwei rivalisierenden Banden aus Stuttgart und dem Neckartal: Anfang April, in den frühen Morgenstunden, fielen in Plochingen mehrere Schüsse aus einem fahrenden Auto. Der Besitzer eines Shisha-Ladens wurde in den Rücken geschossen und erlitt leichte Verletzungen, obwohl der Angriff nicht gegen ihn gerichtet sein sollte. Die beiden mutmaßlichen Täter müssen nun ab Donnerstag (9 Uhr) vor dem Landgericht Stuttgart erscheinen. Ihnen wurden versuchter Mord und schwere Körperverletzung vorgeworfen.

In der Region Stuttgart kam es in den vergangenen Monaten immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Es wurden mehrfach Menschen erschossen. Zu Vorfällen kam es in Stuttgart-Zuffenhausen, Asperger im Landkreis Ludwigsburg und Esslingen im Landkreis Göppingen. Nach Angaben des Landeskriminalamtes wurden bisher mehr als 50 Personen festgenommen.

Die nach der Schießerei in Plochingen angeklagten Personen – ein 23-jähriger Grieche und ein 22-jähriger Türke – gehören nach Angaben der Staatsanwaltschaft vermutlich zur Zuffenhausen-Gruppe. Sie hätten im Restaurant drei Männer erschossen und den 35-jährigen Hotelbesitzer mit einer streifenden Waffe verletzt, heißt es in der Anklageschrift. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte: „Das Restaurant könnte von Personen der Esslinger Organisation besucht worden sein.“

Der Prozess um die Schießerei in Plosingen ist nicht der einzige Fall, der vor dem Landgericht verhandelt wird. In zwei weiteren Prozessen befasst sich die Kammer mit dem bisher schwersten Vorfall im Streit, einem Granatenanschlag vom 9. Juni auf eine trauernde Gemeinde in Altbach bei Esslingen. In einem Fall musste sich ein gestandener Granatenwerfer vor Gericht verantworten und wegen versuchten Mordes angeklagt werden. In einem separaten Prozess saßen fünf Besucher der Beerdigung auf der Anklagebank im Jugendzimmer und wurden wegen versuchten Mordes und schwerer Körperverletzung angeklagt. Sie sollen den Granatenwerfer auf der Flucht ertappt, geschlagen und schwer verletzt haben.

Einige der Trauergäste gehörten einer anderen Gruppe im Raum Esslingen an. Ihr Gegner soll enge Verbindungen zu einer Bande im Raum Stuttgart-Zuffenhausen und Göppingen haben.

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Quelle: www.stern.de

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