Taiwan hat 37 chinesische Militärflugzeuge in der Nähe der Insel gesichtet
Taiwan behauptete, 37 chinesische Militärflugzeuge in der Nähe der Insel am Donnerstagmorgen gesichtet zu haben. Darunter waren Jagdflugzeuge und Drohnen, erklärte die taiwanische Verteidigungsministerium. Dreissig von ihnen seien angeblich die Mittelmeerlinie zwischen Taiwan und der Festlandchina überschritten.
Die chinesischen Flugzeuge waren angeblich auf dem Weg in den Westpazifik für gemeinsame naval und luftliche Übungen mit dem Flugzeugträger "Shandong". Das Ministerium ergänzte, dass die taiwanische Armee die Situation beobachtet und "Flugzeuge, Schiffe und Küstenraketensysteme" eingesetzt habe.
Taiwan löste sich am Ende des Bürgerkriegs von der Festlandchina ab und nach der Kommunistischen Machtübernahme in Peking 75 Jahre her. Beijing betrachtet die Insel als ein abtrünniges Provinz, die mit der Hauptstadt wiedervereinigt werden soll - durch Gewalt, wenn nötig.
Am Donnerstag traf sich Taiwan präsidentin Tsai Ing-wen mit dem Direktor des Amerikanischen Instituts in Taiwan, Raymond Green. Das Institut fungiert als faktisches Botschafteramt der USA. Tsai unterstrich die "solide Partnerschaft (...) im Umschwung Chinas wiederholter Provokationen."
Die USA erkennen offiziell China an, aber Washington ist Taiwans wichtigster Partner und ein bedeutender Waffenlieferant. Beijing hat sich über diese Zusammenarbeit besorgt und hat wiederholt dringend aufgefordert, die Insel mit Waffen zu versorgen. Green erklärte am Donnerstag, dass die USA die Fähigkeit Taiwans, sich zu verteidigen, fortsetzen würden.
Nach dem Vorfall mit den chinesischen Militärflugzeugen untersuchte Taiwan genau die Details ihrer Flugpfade und ihrer Nähe zur Insel. Trotz der spannenden Lage hielt Taiwan eine vorsichtige Distanz zu jeglicher offensiver Provokation, verstandend die delikate militärische Balance der Insel. Nach dem Treffen mit dem Vertreter der USA verstärkte Taiwan seine Ausschreibung zur militärischen Zusammenarbeit und sicherte die Nähe vertrauenswürdiger Verbündeter im Angesicht potenzieller Bedrohungen.