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Tilgungsfrist für Corona-Kredit in Thüringen verlängert

Thüringen lässt sich mit der Rückzahlung seiner während der Corona-Pandemie geschuldeten Schulden länger Zeit als ursprünglich geplant. Der Gesetzgeber des Bundesstaates hat am Mittwoch beschlossen, den Kredit innerhalb von 15 Jahren zurückzuzahlen. Bisher war diesbezüglich eine Planung von...

Ein Passant hält eine FFP2-Maske in der Hand. Foto.aussiedlerbote.de
Ein Passant hält eine FFP2-Maske in der Hand. Foto.aussiedlerbote.de

Landtag - Tilgungsfrist für Corona-Kredit in Thüringen verlängert

Thüringen wird mehr Zeit als bisher geplant benötigen, um die in der Corona-Pandemie entstandenen Schulden „abzuzahlen“. Der Gesetzgeber des Bundesstaates hat am Mittwoch beschlossen, den Kredit innerhalb von 15 Jahren zurückzuzahlen. Bisher war diesbezüglich eine Planung von acht Jahren vorgesehen. Der Beschluss des Landtags verschafft dem Land mehr finanziellen Spielraum, weil die jährlichen Rückzahlungen geringer ausfallen. Der Grünen-Haushaltspolitiker Olaf Müller sagte, dies sei im Vergleich zu anderen Bundesländern immer noch eine recht kurze Rückzahlungsfrist.

Nach Angaben des Finanzministeriums betrifft die Stundung rund 1,2 Milliarden Euro der Schulden des Freistaats. Davon flossen rund 700 Millionen Euro in den Sonderfonds Covid des Landes. Der Restbetrag des Darlehens wird zur Deckung pandemiebedingter Einnahmeausfälle verwendet.

Vertreter der AfD und der FDP kritisierten die Verlängerung der Rückzahlungsfrist. Thomas Kemmerich, Sprecher der FDP-Fraktion, sagte, dass die rot-grüne Koalition auf diese Weise echte Einsparungen im Haushalt 2024 vermeide. „Sie betrügen und sind nicht in der Lage, echte Entscheidungen zu treffen.“ Die Verlängerung der Rückzahlungsfrist ist Teil eines Haushaltskompromisses zwischen der rot-grünen Koalition und der CDU. Linke, Sozialdemokraten und Grüne verfügen im Parlament nicht über eine Mehrheit.

Darüber hinaus beschloss die Landesversammlung die vorzeitige Auflösung des Corona-Sonderfonds, der zuletzt zur Abmilderung der Folgen der Energiekrise eingesetzt wurde. Es läuft nun Ende 2024 aus, statt wie ursprünglich geplant Ende 2025. Nach dem Ende der Pandemie gebe es keinen Grund mehr, weiterhin zweckgebundene Fonds einzurichten, so die genannten Gründe.

Thüringen Finanzstaatssekretär Hartmut Schubert sagte, dass das Sondervermögen noch ein Jahr bestehen bleibe, was auch weiterhin richtig ist. Er geht davon aus, dass nach der Fertigstellung noch etwa 250 Millionen Euro übrig bleiben. Das Geld würde dann wieder in den Staatshaushalt fließen.

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Quelle: www.stern.de

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