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Tucholsky-Museum: Bezirk befürwortet Beendigung des Abkommens

Im Streit um das Tucholsky-Museum in Rheinsberg legt der Landkreis einen Vertragsentwurf vor, den der Bürgermeister der Stadt jedoch für unvollständig hält, was die Beamten verblüfft.

Die Parkseite von Schloss Rheinsberg mit dem Kurt Tucholsky Literaturmuseum spiegelt sich im Wasser...
Die Parkseite von Schloss Rheinsberg mit dem Kurt Tucholsky Literaturmuseum spiegelt sich im Wasser des Schlossgrabens, der vom Grienericksee gespeist wird.

Die Region Ostprignitz-Ruppin befindet sich im Wandel. - Tucholsky-Museum: Bezirk befürwortet Beendigung des Abkommens

Der Ostprignitz-Ruppin-Kreis will die Verhandlungen über den Übertragungsvertrag des Kurt-Tucholsky-Museums rasch abschließen. Am letzten Donnerstag stimmte der Kreistag dem von der Rheinsberger Stadtverordnetenversammlung genehmigten Vertrag zu. Das bestätigte der Kreissprecher am Freitag. Der Rahmenvereinbarung sind die Bedingungen für den Museumsübergang enthalten, die dem Kreis vorgelegt wurden. Der Kreis fordert, dass der Bürgermeister von Rheinsberg, Frank-Rudi Schwochow (BVB/Freie Wähler), den Vertrag bis zum 7. Juni unterschreibt.

Aber Schwochow stimmt nicht zu. Er sieht die Entscheidung der Stadtverordnetenversammlung lediglich als Ausgangspunkt für Verhandlungen und fordert Änderungen. Besonders will er Mitbestimmungsrechte für die Stadt, die Sicherung der Museumsstandortes in Rheinsberg in der Vereinbarung festgeschrieben, eine Senkung der finanziellen Beiträge der Stadt von den vereinbarten 85.000 Euro auf 30.000 Euro und das Recht, einen Museumsdirektor zu ernennen.

Der Ostprignitz-Ruppin-Kreis behauptet, dass Mitarbeiter der Rheinsberger Stadtverwaltung am Freitag die Aufgabenpapiere für die Resolution nicht unterschrieben haben. Allerdings erhielt die Kreisverwaltung keine schriftliche Bestätigung dieser Ablehnung.

Schwochows Verhalten löste Kritik bei einigen Rheinsberger Stadtverordneten aus. "Das ist aufregend", sagte ein weiterer SPD-Stadtverordneter am Freitag über Schwochows Haltung, dass die Resolution nur ein Ausgangspunkt für Verhandlungen sei. "Wir haben über jeden Punkt und jedes Wort gestritten", fügte sie hinzu, und rief Schwochow dazu auf, die Übereinkunft mit dem Kreis zu unterzeichnen. Schwochow hat zuvor gesagt, dass er Zeit brauche, um das Museumthema anzugehen. "Gründlichkeit ist wichtiger als Geschwindigkeit."

Die Stadt Rheinsberg sieht das Museum als eine bedeutende finanzielle Belastung. Der Staat hatte eine Förderung von 65.000 Euro bereitgestellt, und der Kreis hatte 15.000 Euro beigetragen, aber die Stadt musste trotzdem einen Defizit von über 200.000 Euro im letzten Jahr decken. Der Kreis hat vorgeschlagen, die wissenschaftliche Leitung des Museums zu übernehmen. Der ursprüngliche Plan sah vor, dass der Übergang am 1. April erfolgen sollte.

Der Streit zwischen Schwochow und dem Kreis, sowie bestimmten Stadtverordneten, hat sich seit Monaten fortgesetzt. Das Museumsleitung ist ebenfalls verwirrt über Schwochows Verhalten. Einige in der Stadtverordnetenversammlung glauben, Schwochow wolle die Rettungspläne aus ideologischen Gründen zerstören.

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