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Tui will mehr Geld verdienen: kündigt Ende der Preiserhöhungen an

Der jüngste Anstieg der Reisepreise hat für TUI im Jahr 2023 zu Rekordumsätzen geführt. Das Reiseunternehmen hofft, im kommenden Jahr weiter zu wachsen. Firmenchef Ebell erklärte auf der London Balance Sheet Conference, was das für die Preise bedeutet.

Neben der Tür des TUI ReiseCenters hängt das Logo des Reiseveranstalters TUI. Foto.aussiedlerbote.de
Neben der Tür des TUI ReiseCenters hängt das Logo des Reiseveranstalters TUI. Foto.aussiedlerbote.de

Tourismus - Tui will mehr Geld verdienen: kündigt Ende der Preiserhöhungen an

Die Rückkehr der Reiselust nach der Coronavirus-Pandemie verhalf TUI, dem weltweit größten Reisekonzern, im vergangenen Geschäftsjahr zu Umsatzrekorden und einem Gewinn. Vorstandsvorsitzender Sebastian Ebel zeigte sich zuversichtlich für das kommende Jahr, als er am Mittwoch in London seine Bilanz vorlegte: Tui hofft, dass Umsatz, Gewinn und Kundenzahl weiter wachsen. Angesichts der zuletzt stark gestiegenen Reisepreise stellte er jedoch klar: „Die Zeiten starker Preiserhöhungen sind vorbei.“

Ebel sagte, dass sich die Reisekosten angesichts der sinkenden Inflation wieder normalisieren. Dadurch sollen die Durchschnittspreise für deutsche Kunden im kommenden Sommer um 3 % steigen. Eberle fügt jedoch hinzu, dass es je nach Reiseziel deutliche Unterschiede gebe. In manchen Gegenden könnte diese Zahl um vier bis fünf Prozent höher liegen. Beispielsweise ist die Inflationsrate in Griechenland deutlich höher als in Deutschland.

Tui erzielte im Geschäftsjahr bis Ende September Rekordumsätze, auch aufgrund höherer Preise. Mit einer Größe von 20,7 Milliarden Euro überschritt der Konzern erstmals seit dem Verkauf der Containerreederei Hapag-Lloyd die 20-Milliarden-Euro-Marke. Das ist eine Steigerung um ein Viertel im Vergleich zum Vorjahr. Dazu trägt auch bei, dass der durchschnittliche Umsatz von Tui pro Fahrt um 5 % gestiegen ist. In der Hotelbranche stieg der durchschnittliche Umsatz pro Bett und Nacht im Vergleich zum Vorjahr um 13 % auf durchschnittlich 87 €.

Vor allem ist es dem Konzern gelungen, einen Gewinn zu erwirtschaften: Die Aktionäre verzeichneten in den zwölf Monaten bis Ende September einen Gewinn von 306 Millionen Euro, verglichen mit einem Verlust von 277 Millionen Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das um Sondereinflüsse bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern stieg im Vergleich zum Vorjahr von 409 Millionen Euro auf 977 Millionen Euro.

Für das neue Geschäftsjahr bis Ende September 2024 erwartet der Vorstand ein weiteres deutliches Wachstum. Trotz Rekordumsatzes im vergangenen Jahr hat TUI 19,1 Millionen Kunden, rund 2 Millionen weniger als vor der Pandemie. Im laufenden Geschäftsjahr wird mit einer Rückkehr der Kundenzahlen auf das Niveau von 2019 gerechnet.

Auch dadurch soll der Umsatz um mindestens zehn Prozent steigen. Das bereinigte operative Ergebnis soll um mindestens ein Viertel steigen und die Marke von 1,2 Milliarden Euro überschreiten. Ohne die Sonderbelastung durch die Boeing 737 Max wäre das mehr, als TUI im Geschäftsjahr 2018/19 verdient hat. Das damalige Flugverbot für Mittelstreckenjets wirkte sich negativ auf den Umsatz von rund 300 Millionen Euro aus. Seit mehr als anderthalb Jahren dürfen Boeing-Modelle seit zwei tödlichen Abstürzen im März 2019 weltweit nicht mehr starten. Auch Tui musste diesen Flugzeugtyp zugunsten älterer, spritfressender Flugzeuge einstellen.

Etwa die Hälfte des Umsatzwachstums im Jahr 2024 solle von Neukunden kommen, sagte Ebel. Das größte Wachstumspotenzial sieht er außerhalb Deutschlands. Der Tui-Chef sagte, das Unternehmen habe aufgrund der Preiserhöhung keine Zurückhaltung der Kunden bemerkt. „Wir haben nicht erlebt, dass Kunden dadurch weniger Zimmer buchen.“ Noch ausgeprägter sei die Zurückhaltung der Verbraucher in den unteren Preissegmenten. „Dort ist der Markt schwieriger geworden.“ Doch Tui bietet hauptsächlich Vier- und Fünf-Sterne-Häuser an.

Ebel ist mit dem aktuellen Wintergeschäft zufrieden. Das Winterprogramm ist zu 56 % verkauft. Der Krieg in Gaza hat die Lage nur vorübergehend verlangsamt. Nachdem die Hamas am 7. Oktober 2023 einen Terroranschlag auf Israel startete, zögerte die Hamas zunächst deutlich, Ziele im Nahen Osten anzugreifen. Vor allem Ägypten ist im Winter ein wichtiges Touristenziel.

Ebell fügte hinzu, dass die Überwindung des Buchungseinbruchs schneller als erwartet gelungen sei. „Die Auswirkungen hielten sechs bis acht Wochen an.“ Mittlerweile normalisieren sich die Buchungen wieder. Ebel ist zuversichtlich: Spätestens nach Weihnachten dürfte sich das Geschäft in Ägypten wieder normalisieren.

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Quelle: www.stern.de

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