Die Schweizer Bank UBS wird nach einer Notübernahme im Frühjahr ihren ehemaligen Rivalen Credit Suisse vollständig integrieren. Ein Verkauf oder Börsengang des Suisse-Geschäfts der Credit Suisse kommt daher nicht in Frage. Die Entscheidung sei mit dem Verlust Tausender Arbeitsplätze verbunden, wie Bankchef Sergio Ermotti am Donnerstag bei der Veröffentlichung der Quartalszahlen sagte.
Allein in der Schweiz werden rund 3.000 Arbeitsplätze gerettet, wenn möglich durch natürliche Abgänge. , es sagt. Global sollte es mehr geben. Die genaue Zahl wollte El Moti nicht bekannt geben. Die Medien spekulierten, dass 30.000 bis 35.000 Arbeitsplätze verloren gehen würden. Die zusammengeschlossene Bank beschäftigte Ende Juni fast 120.000 Vollzeitmitarbeiter.
„Die Marken- und Geschäftsaktivitäten der Credit Suisse werden bis zum Abschluss der Kundenmigration auf unser System voraussichtlich im Jahr 2019 bis 2025 fortgesetzt“, sagte die Bank. An der Börse stiegen die UBS-Aktien am Morgen vorläufig um 7 Prozent auf über 23 Franken, den höchsten Stand seit der globalen Finanzkrise 2008.
UBS-Gewinn im zweiten Quartal aufgrund von Akquisitionen auf Rekordhöhe. UBS erzielte einen Gewinn von 28,9 Milliarden US-Dollar (26,5 Milliarden Euro), da der Kaufpreis deutlich unter dem Buchwert lag. Für die Übernahme des Konkurrenten zahlte die Bank lediglich 3 Milliarden Franken (3,1 Milliarden Euro). Ohne alle Effekte der Übernahme erwirtschaftete UBS einen Vorsteuergewinn von 1,1 Milliarden US-Dollar.
Im ersten Quartal dieses Jahres (also vor der Übernahme) betrug der Gewinn der UBS im gleichen Zeitraum des Vorjahres 1 Milliarde 1,65 Milliarden US-Dollar.
Seit Herbst 2022 steckt die Credit Suisse nach vielen Skandalen in einer existenzbedrohenden Krise. Sie hat das Vertrauen der Kunden verloren. Sie heben viel Geld ab. Mitte März veranlasste die Schweizer Regierung deshalb die Übernahme durch die UBS. Sie will im angespannten Marktumfeld nach dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank in den USA eine große Bankenkrise verhindern. Die Übernahme wurde im Juni abgeschlossen.
UBS hat im zweiten Quartal mehr Geld von Kunden eingenommen. In der Vermögensverwaltung meldete die globale Vermögensverwaltungseinheit, dass die Nettoneugeldzuflüsse im zweiten Quartal den höchsten Stand seit mehr als einem Jahrzehnt erreichten und 16 Milliarden US-Dollar erreichten. Insgesamt verwaltete die UBS Bank AG Ende Juni 5,5 Billionen US-Dollar an Vermögenswerten. Ende März (vor der Übernahme durch Credit Suisse) lag die Zahl eher bei 4,2 Billionen US-Dollar.