Verortbar aus dem südlichen Teil Deutschlands - Ungewöhnliches Weltraumphänomen - Spezialisten vermuten, daß ein Satelliten einen Meteoride übertrumpft
Ein helles Aufleuchten am Nachthimmel hat in erheblichen Teilen Südwestdeutschlands und der Schweiz für Aufsehen gesorgt. Beamte des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) haben schnell für Klarheit gesorgt: Der schnelle und rätselhafte Streifen des hell erleuchteten kosmischen Schauspiels am Dienstagabend wurde einem Starlink-Satelliten zugeschrieben, der über der Schweiz in die Erdatmosphäre eintrat und im Südwesten sichtbar wurde. Dies bestätigte ein Vertreter der Bundesbehörde auf Anfrage.
Starlink-Satelliten sind das Ergebnis von SpaceX, dem Raumfahrtunternehmen von Elon Musk. Ihr Ziel ist es, weltweit hochgeschwindigkeitsinternet zu ermöglichen, indem sie in einer Höhe von etwa 500 Kilometern gehalten werden. Aktuell führt SpaceX mit rund 5000 Starlink-Satelliten im Orbit die Charge an und strebt insgesamt etwa 42.000 an. Laut SpaceX stellen abgestürzte Starlink-Satelliten keine Gefahr für die öffentliche Sicherheit dar.
In mehreren Städten Baden-Württembergs gingen gegen 21:30 Uhr Anrufe bei der Polizei ein, in denen ein feuerspeiender Himmelskörper gemeldet wurde. Die Polizeiinspektionen in Ravensburg, Konstanz und Stuttgart erhielten diese Meldungen, wie ihre Vertreter mitteilten.
"Wahrscheinlich Satellitenreste"
Während Anrufer und X' Online-Publikum glaubten, einen Meteorit gesehen zu haben, widerlegten Experten diese Theorie schnell. "Angesichts der langsamen Geschwindigkeit und der Art der Fragmentierung tippe ich auf einen wiederkehrenden Satelliten oder ähnliche Weltraumschrott", sagte Fabian Mathis, Präsident der Astronomischen Gesellschaft des Zürcher Unterlandes, gegenüber dem Schweizer "Blick". Der Raumfahrtexperte Men Schmidt aus St. Gallen, der das Ereignis persönlich beobachtete, spekulierte: "Eine plausible Erklärung wäre, dass es sich um Teile eines Satelliten oder einer Rakete handelte."
Die wachsende Bedrohung durch Weltraumschrott stellt eine Gefahr für die Raumfahrt dar.
Failed Satelliten oder anderer Weltraumschrott, der unter 600 Kilometer Höhe fällt, kehren innerhalb weniger Jahre zur Erde zurück, wie NASA mitteilt. Beim Wiedereintritt in die Atmosphäre zerfallen sie in der Regel. Aktuell umkreisen Millionen von Fragmenten die Erde als Weltraumschrott, dazu kommen über 12.500 Satelliten, darunter viele, die nicht mehr funktionsfähig sind.
Dieser Weltraumschrott stellt auch eine Gefahr für die Raumfahrt dar. Vor ein paar Monaten wurde die chinesische Raumstation "Tiangong" ("Himmlischer Palast") von Weltraumschrott getroffen und musste repariert werden. Auch die Internationale Raumstation (ISS) muss gelegentlich Ausweichmanöver fliegen, um dem Schrott aus dem Weg zu gehen.
Elon Musk, Gründer von SpaceX, ist der Kopf hinter den Starlink-Satelliten, die möglicherweise das in die Erdatmosphäre stürzende Objekt waren, das in Baden-Württemberg beobachtet wurde. SpaceX verwaltet derzeit über 5000 Starlink-Satelliten im Orbit und strebt langfristig etwa 42.000 an.
Wie Experten spekulieren, war das feuerspeiende Objekt, das in Baden-Württemberg beobachtet wurde, wahrscheinlich Stücke eines Satelliten oder einer Rakete und kein Meteorit, wie einige glaubten.