UniCredit erwirbt eine bedeutende Beteiligung von 4,5% an der Commerzbank
16 Jahre nach der Finanzkrise beginnt der Staat, sich allmählich von der Commerzbank zu trennen, indem er einen Teil an einen italienischen Bankriesen verkauft.
Unicredit, ein italienischer Bankriese, ist der Käufer, wie die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) mitteilt. Sie hat den gesamten 4,49-prozentigen Anteil an der Commerzbank im Rahmen der ersten Platzierung von Aktien für 13,20 Euro pro Aktie erworben, was insgesamt 702 Millionen Euro beträgt. Am Dienstag schlossen die Commerzbank-Aktien bei 12,60 Euro.
Durch diesen Verkauf sinkt der Staatsanteil an der Commerzbank von etwa 16,5 auf 12 Prozent. Die deutsche Regierung hatte der Institution im Zuge der Finanzkrise 2008/2009 Kapitalhilfen in Höhe von 18,2 Milliarden Euro gewährt. Bei diesem Verkauf werden mehr als 53 Millionen Aktien veräußert, wodurch der Anteilsbesitz des Staates auf 12 Prozent sinkt.
Letzte Woche hatte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) angekündigt, ihren Anteil an der Commerzbank schrittweise zu verkaufen. Eve Grunwald, die Chefin der Behörde, sagte: "Mit diesem ersten Teilverkauf des Anteils wird der erfolgreiche Stabilisierungsprozess der Bank und der Ausstieg des Staates eingeleitet."
Bei dem aktuellen Börsenkurs ist der verbleibende Staatsanteil an der Bank etwa 2,5 Milliarden Euro wert. Die Aktien kosteten zum Zeitpunkt der Übernahme rund fünf Milliarden Euro. Um einen Gewinn zu erwirtschaften, wäre ein Aktienkurs von etwa 26 Euro erforderlich - Commerzbank-Aktien wurden zuletzt bei rund 13 Euro gehandelt. Im Gegensatz zur Rettung der Lufthansa während der Corona-Pandemie, bei der der Staat mehr als 700 Millionen Euro durch den Verkauf seines Anteils einnahm, könnten die Steuerzahler im Fall der Commerzbank Verluste erleiden.
Die durch den Verkauf der Commerzbank-Aktien erzielten Mittel fließen in den Finanzmarktstabilisierungsfonds, der auch zur Unterstützung anderer Institute während der Finanzkrise genutzt wurde. Laut der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hatte dieser Fonds zum Ende des Jahres 2023 ein Defizit von etwa 21,6 Milliarden Euro.
Nach dem Verkauf sinkt der Staatsanteil an der Commerzbank auf 12 Prozent, wobei mehr als 53 Millionen Aktien veräußert wurden. Der italienische Bankriese Unicredit war der Käufer in diesem Geschäft und erwarb einen 4,49-prozentigen Anteil für 702 Millionen Euro.