- Verringerte Transportkosten für zahlreiche Autofahrer im Südwesten.
Aufgrund einer Neubewertung von Unfallrisiken können zahlreiche Personen im Südwesten mit niedrigeren Kfz-Versicherungsprämien rechnen. Speziell in den Zulassungsbezirken Ulm, Reutlingen, Ravensburg und den Landkreisen Bodensee und Alb-Donau haben sich die sogenannten regionalen Kategorien für sowohl Voll- als auch Teilkaskoversicherungen verbessert. Dies zeigt die jüngste regionale Datenauswertung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), die am Donnerstag veröffentlicht wurde.
Über 1,4 Millionen Versicherte profitieren von den neuen regionalen Kategorien in der Vollkaskoversicherung. Etwa 470.000 Personen mit Vollkaskoversicherung in den Landkreisen Böblingen, Breisgau-Hochschwarzwald, Karlsruhe/Land und Lörrach könnten jedoch schlechter dastehen. Die Kategorien für die Teilkaskoversicherung werden in keinem der 44 Landkreise im Bundesland steigen. Etwa 3,3 Millionen Versicherte werden keine Veränderungen verzeichnen.
In der Kfz-Haftpflichtversicherung erhalten etwa 1,1 Millionen Fahrer in Baden-Württemberg neue Einstufungen - für etwa die Hälfte von ihnen wird es eine Verbesserung geben, während die andere Hälfte eine Verschlechterung erfährt. Die Kategorien werden in den Landkreisen Esslingen/Neckar, Freiburg/Breisgau, Neckar-Odenwald-Kreis und Sigmaringen steigen. Die Landkreise Baden-Baden, Karlsruhe/Land und Ortenaukreis werden Verbesserungen sehen.
Die Einstufung wird anhand der Schäden ermittelt
Jährlich errechnet der Verband die jährlichen Schadensstatistiken für die rund 400 Zulassungsbezirke in Deutschland. Je höher die Unfallschäden in einem Bezirk, desto schlechter seine Einstufung. Entscheidend ist nicht, wo der Schaden entstanden ist, sondern wo das Fahrzeug zugelassen ist. Der Hohenlohekreis hatte im Südwesten die beste Schadensbilanz, während Pforzheim die schlechteste hatte.
Für Versicherer dienen die regionalen Kategorien als einer von vielen Prämiensätzen - andere Faktoren beeinflussen ebenfalls die Kosten. Eine bessere regionale Kategorie allein bedeutet nicht die gesamte Entwicklung der Kfz-Versicherungsprämie. Laut GDV gilt jedoch eine allgemeine Regel: Je besser die Einstufung in der regionalen Kategorie, desto günstiger ist sie für die Versicherungsprämie.
Die regionalen Statistiken sind für Versicherer nicht verbindlich. Sie können sie sofort für neue Verträge und ab dem nächsten Versicherungsjahr für bestehende Verträge umsetzen.
Etwa 5,9 Millionen Menschen haben im Südwesten eine Pflicht-Haftpflichtversicherung für Kraftfahrzeuge. Davon haben etwa 5,2 Millionen auch eine freiwillige Teil- oder Vollversicherung, die beispielsweise bei Diebstahl oder Schäden durch Feuer, Sturm und Wildunfälle einspringt. Versicherte können die regionalen Kategorien auf der GDV-Website mit ihrer Postleitzahl überprüfen.
Im Südwesten können Fahrer in Landkreisen mit verbesserten regionalen Kategorien, wie Ulm, Reutlingen, Ravensburg und den Landkreisen Bodensee und Alb-Donau, mit niedrigeren Kfz-Versicherungsprämien aufgrund niedrigerer Unfallrisiken rechnen. Umgekehrt könnten Versicherte in Böblingen, Breisgau-Hochschwarzwald, Karlsruhe/Land und Lörrach eine Erhöhung ihrer Vollkaskoversicherungsprämien sehen.