Von der Leyen hofft, beim China-EU-Gipfel „Ungleichgewichte und Differenzen“ lösen zu können
„Manchmal stimmen unsere Interessen überein“, sagte von der Leyen und verwies auf die Zusammenarbeit zwischen der EU und China in den Bereichen Klimapolitik und künstliche Intelligenz. „Wenn sie anderer Meinung sind, müssen wir unsere Bedenken ansprechen und verantwortungsvoll mit ihnen umgehen“, sagte sie.
Michel sagte, dass die EU bestrebt sei, eine „stabile und für beide Seiten vorteilhafte“ Beziehung zu China aufzubauen. Aber auch die EU werde auf dem Gipfel „unsere europäischen Werte, einschließlich Menschenrechte und Demokratie“, bekräftigen. In seiner Eröffnungsrede sagte Xi Jinping, dass China und die EU „gemeinsam auf globale Herausforderungen reagieren“ müssten.
Der Hohe Vertreter der EU hat in Peking einen vollen Terminkalender: Nach dem Treffen mit Xi Jinping ist ein Arbeitsessen geplant. Von der Leyen und Michel hoffen dann auf Gespräche mit dem chinesischen Premierminister Li Qiang, bevor sie am Abend an einem offiziellen Abendessen und einer Pressekonferenz teilnehmen.
Neben Themen wie Klimawandel und Gesundheit werden auf dem Gipfel in Peking voraussichtlich auch strittigere Themen erörtert. Von der Leyen hat China zu einem Kompromiss im Handelsstreit aufgerufen. „Langfristig werden die europäischen Staats- und Regierungschefs ein ‚Ungleichgewicht‘ in den Handelsbeziehungen nicht tolerieren“, sagte sie AFP am Dienstag in einem Interview mit mehreren Agenturen. „Wir verfügen über die Instrumente, um die Märkte zu schützen.“
Peking antwortete, indem es die Bemühungen der EU, den Export sensibler Technologie nach China zu begrenzen, um den Handel auszugleichen, als „bedeutungslos“ bezeichnete.
Neben dem Handelsungleichgewicht werden auch Russlands Aggression in der Ukraine und der Krieg im Nahen Osten thematisiert. Von der Leyen hofft außerdem, Peking dazu auffordern zu können, die Sanktionen gegen europäische Politiker aufzuheben.
China verhängte im Jahr 2021 Einreiseverbote und andere Maßnahmen, unter anderem gegen den EU-Abgeordneten Reinhard Bütikofer, den ehemaligen Co-Vorsitzenden der deutschen Grünen. Peking reagiert auf EU-Sanktionen wegen der Unterdrückung der muslimischen Minderheit der Uiguren durch China.
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Quelle: www.stern.de