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Vortrag über das Verbot des D'Agostino-Liedes bei Folklore-Veranstaltungen

Darf die Versammlung, die "Für immer verliebt" spielt, auf Volksfesten in Bayern verboten werden? Das Lied hat für Kontroversen gesorgt, weil die Menge während der Aufführung mehrfach vorurteilsbehaftete Phrasen gebrüllt hat.

Clemens Baumgärtner (CSU), Wiesn-Chef und Referent für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt...
Clemens Baumgärtner (CSU), Wiesn-Chef und Referent für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München, steht bei der Vorstellung vom Oktoberfest-Motiv 2024 in der Grütznerstube im neuen Rathaus neben dem Siegermotiv (r) von Annika Mittelmeier.

Rechtsextremer Radikalismus - Vortrag über das Verbot des D'Agostino-Liedes bei Folklore-Veranstaltungen

Im aktuellen Oktoberfest wird der italienische DJ Gigi D'Agostinos Lied "L'amour toujours" nicht gespielt, da die Texte durch rechte Elemente geändert wurden. Die Organisatoren des Nürnberger Herbstfestes planen jedoch keine Verbot des Liedes. Diese Entscheidung erfolgt nach Berichten über Besucher, die während des Erlanger Bergkirchweihs und des Pfingstfests in Bad Kötzting rassistische Slogans schrien, während des Liedes gespielt wurde.

"Wir werden es definitiv verbieten, und ich werde es verbieten", sagte der Oktoberfest-Chef Clemens Baumgärtner am Montag bei der Deutschen Presse-Agentur. Während das Lied selbst nicht rechts eingestuft ist, hat es "eine sehr klare rechte Konnotation" erhalten, erklärte Baumgärtner. "Es gibt keinen Platz für rechte Müllerei auf der Wies'n."

Die Bestimmungen des Oktoberfests ermöglichen die Verbote solcher Slogans oder Inhalte. Baumgärtner betonte, dass die Wies'n eine "frei und anziehende" Veranstaltung mit vielen internationalen Besuchern sei. Im Vergangenen wurden rechtsgerichtete Slogans verhindert, und sie sollten in Zukunft nicht vorkommen. "Die Wiesn ist ein parteiloses Ereignis."

Die Stadt Nürnberg nimmt eine andere Herangehensweise bei ihrem örtlichen Herbstfest. Keine Pläne, das Lied auf dem Herbstvolksfest zu verbieten, wurden gemacht, sagte der Stadtsprecher Andreas Franke. "Nach allen Fallen ist die ursprüngliche Musik selbst nicht einwandfrei. Die Missbrauch des Liedes - wie es in jüngster Zeit geschehen ist - mit xenophobischen und rassistischen Slogans ist strafbar, unannehmbar und abstoßend."

Für den Gäubodenvolksfest in Straubing, die zweitgrößte Veranstaltung in Bayern nach dem Oktoberfest, ist noch keine Entscheidung getroffen worden. "Bislang haben wir als Organisatoren uns nicht in die Musikauswahl in den Zeltplätzen eingemischt", sagte der Cheforganisator Daniel Winklmaier. Das Konkretes wird genau untersucht, und eine Beratung mit den Festwirten folgt. "Rassistische Slogans haben keinen Platz auf unserem traditionellen Familienfest, und wir als Organisatoren werden solche Bemerkungen für einen Augenblick nicht dulden", sagte Winklmaier. "Der Gäubodenvolksfest ist ein offenes Ereignis!"

Keine rassistischen Vorfälle im Zusammenhang mit dem Lied sind bei der kürzlich beendeten Maidult in Regensburg gemeldet worden.

Nach einem rassistischen Vorfall auf dem Bergkirchweih in Erlangen entschieden sich die Veranstalter, das Lied nicht zu spielen auf dem Festival. Nach Angaben der Polizei riefen zwei Besucher "Ausländer raus" während des Liedes. Ermittlungen gegen die 21- und 26-jährigen Verdächtigen laufen.

Ermittlungen laufen auch in Bad Kötzting, wo Besucher angeblich rassistische Slogans während des Pfingstfests geschrien haben. ähnliche Vorfälle sind auch bei Karnevalsveranstaltungen in Bayern aufgetreten.

Eine jüngste Skandalereignung ereignete sich auf der Insel Sylt während Pfingsten. In einem Video, das in einem Bar aufgenommen wurde, sind Besucher zu sehen und zu hören, wie sie "Ausländer raus" und "Deutschland den Deutschen" zum Rhythmus des Partyhits "L'amour toujours" schrien. Die Landespolizei ermittelt.

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Quelle: www.stern.de

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