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Warum 'Twisters' nicht einfach Häuser drehen lassen

Fenster auf oder Sturmig gut? Zweiunddreißig Jahre nach dem Tornado-Schockers "Twister" weht diesmal seine Fortsetzung durch die Kinos durch.

Kann ein Tornado aufgehalten werden? Das Film 'Twister' liefert die Antwort
Kann ein Tornado aufgehalten werden? Das Film 'Twister' liefert die Antwort

Kinokritik - Warum 'Twisters' nicht einfach Häuser drehen lassen

An einem Tag, an dem über Hamburg ein schweres Donnerschaft regnet und über der Elbe in Glückstadt ein Tornado auftritt, ist es eine gute Idee, abends im Kino aufzuhalten und wirklich davon weggeblasen zu werden. In den letzten Wochen sind in den deutschen Kinos "Twisters" aufgewirbelte, ein Hollywood-Katastrophenfilm nach dem alten Muster.

Der Titel selbst verrät, dass es sich um die logische Fortsetzung von "Twister" von 1996 handelt. Beide Filme wurden von Steven Spielberg produziert.

Seitdem sind in den letzten 28 Jahren vieles an der Landschaft sichtbar verändert. Statt Ölpumpen dominieren jetzt Windkraftanlagen das flache Gelände. Aber auch diese können nicht den Kräften eines Film-Tornados standhalten. Statt ganzen Güterzüge (unrealistisch) schweben durch die Luft. Stattdessen sind es hauptsächlich Autos, die fast Waggongröße in den USA erreichen.

Der Film ist voller meteorologisch korrekter technischer Begriff, wie "Cape" (konvektive verfügbare Potentialenergie – etwa die Energie in aufsteigenden Luftmassen), "Squall Line" (die die Luftmassen dreht), und "Hookecho" (ein typisches Tornado-Muster auf dem Monitor eines Niederschlagsradars). Tornado-Fans können sich sicher diese Begriffe im Schlaf durchreiten, aber deutsche Kinozuschauer sind wahrscheinlich verblüfft. In den USA (dem Land mit dem sogenannten Tornado Alley) sind diese Begriffe wahrscheinlich bekannt und der Blockbuster hat fast 100 Millionen Dollar dort verdient.

Tornado: Kann ein Tornado aufgehalten werden?

Vertrauliche Information: Hier eine kurze Zusammenfassung der Handlung. Fünf junge "Stormchaser" jagen Tornados. Nicht nur aus Faszination, sondern mit einer selbsternannten Mission. Mit Pulver in Glasgefäßen auf dem Kofferhinterteil ihres Autos wollen sie die Sturmmonster binden. Das geht, wie überraschenderweise, schief!

Nach fünf Jahren treffen zwei der aufgewachsenen Stormchaser (Kate und Javi) wieder zusammen und versuchen es noch einmal – mit besseren Messtechnik und vermutlich verbessertem Sturm-Stopp-Mittel. Die beiden haben unterschiedliche Motive, die hier nicht offenlegen sollten. Drittes Mitglied in ihrer Gruppe ist Tyler, ein selbsternannter Tornado-Tamer (ein anderer Name für Rinderherden, also Cowboys), der seine wild, ungestüm Stormchasing auf Instagram vermarktet.

Somit die perfekte Zwei-Mann-Courting-Constellation. Alles, was fehlt, ist die entsprechende Cowboy-Romanze mit Lasso-Wurf und Rodeo-Reiten. Nein, das fehlt auch nicht! Der Tornado-Cowboy Tyler will die vermeintliche Stadtjungfrau Kate beeindrucken. Ein neugieriger, panischer Reporter aus England als Nebenrolle kann nicht fehlen, auch produziert von Steven Spielberg, wie "Jurassic Park".

Dann regnet es Tornado nach Tornado über den Bildschirm, bis hin zum höchsten Kategorie EF 5 (Verstärktes Fujita-Skala). Opfer sind, wie in Wirklichkeit, einfache Leute, deren leichte Holzhäuser den Kräften nicht standhalten können. Die Hilfsorganisationen helfen den Tornadopatienten mit besorgten Gesichtern.

Letztes Akkord: Wenn ein Monster-Tornado auf ein verteidigungsloses Dorf zustürmt, steht die Protagonistin allein gegen es mit ihrem Zauberpulver...

Es entwickelt sich, wie erwartet: Das Monster wird besiegt, das Dorf gerettet, und die Stormchaser-Romanze fährt in die Sonne ab. Aber ohne einen Kuss – angeblich auf Wunsch von Spielberg.

Ich freue mich schon auf die Fortsetzung "Twister, das Baby", vielleicht bald in unseren Kinos.

Obwohl die Stormchaser moderne Sturm-Stopp-Substanz und Technologie verwenden, haben sie auch in Deutschland Schwierigkeiten, den zerstörerischen Kräften eines Tornados standzuhalten, wie im Film "Twister" von Steven Spielberg. Der Film-Protagonist versucht mit dem Zauberpulver ein Monster-Tornado zu tamen, was an den berühmten Szenen aus Spielbergs früherer Arbeit erinnert.

Angetan von dem Katastrophenfilm "Twister" und seiner Fortsetzung, haben eine Gruppe deutscher Filmfreunde entschlossen, die Filme auf einem donnernden Abend im Kino aufzusehen und davon weggeblasen zu werden.

Wenn ein Tornado nicht reicht, so ist eine brennende Raffinerie notwendig.

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