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Wenn die Finanzierung stoppt, wird der Markt für Elektrofahrzeuge zusammenbrechen

Der Markt für Elektrofahrzeuge wird durch Subventionen angetrieben. Verschwinden sie, sinkt auch das Käuferinteresse – wie Beispiele aus anderen europäischen Ländern zeigen.

Elektroauto-Politik fällt der deutschen Sparpolitik zum Opfer.aussiedlerbote.de
Elektroauto-Politik fällt der deutschen Sparpolitik zum Opfer.aussiedlerbote.de

Umstrittene Entscheidung - Wenn die Finanzierung stoppt, wird der Markt für Elektrofahrzeuge zusammenbrechen

Die staatliche Förderung von Elektrofahrzeugen in Deutschland läuft aus. Käufer von reinen Elektroautos hatten bis vor wenigen Tagen Anspruch auf eine staatliche „Umweltprämie“ von 4.500 Euro – zuzüglich des Herstelleranteils. Da dies nun fast Geschichte ist, wird die Finanzierung von Elektroautos ein weiteres Opfer des Karlsruher Schuldenbremsen-Urteils.

Die Auswirkungen des Schritts waren vorhersehbar, da die Automobilhersteller bereits mit eigenen Rabatten in Panik gerieten und Experten vor einem starken Nachfragerückgang warnten. Schließlich war die Unterstützung zu Jahresbeginn verschwunden und es gab bereits Warnungen, dass der Markt austrocknen könnte. Tatsächlich sind die Neuzulassungen von reinen Elektroautos im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr bereits leicht rückläufig, während die Neuzulassungen von Plug-in-Hybriden, bei denen die Förderung komplett gestrichen wurde, fast eingebrochen sind.

Ein Blick auf andere europäische Märkte, in denen die Subventionen für Elektrofahrzeuge ganz oder vorübergehend gekürzt wurden, zeigt, dass diese Sorge berechtigt ist. Insbesondere die nordischen Länder haben sich von Anfang an stark auf Batterieautos konzentriert und fungierten als Testlabor, um die Auswirkungen verschiedener Förderprogramme zu prüfen.

Dänemark: ## Regierungshöhle

Ein besonders deutliches Beispiel ist Dänemark. Das Land gehört zu den weiter entwickelten Märkten, wenn es um Elektrofahrzeuge geht – mit knapp 34 % der Neuzulassungen liegt es derzeit an der Spitze Deutschlands. Doch alles begann holprig: Bis 2015 galt in Dänemark, dass Käufer von Elektroautos keine Zulassungssteuer zahlen mussten, eine Pflichtgebühr, die schnell sehr hoch werden konnte. Im Jahr 2015 kam die neue liberale Regierung an die Macht und plante, diesen Anreiz schrittweise zu reduzieren. Die Folge war ein starker Nachfragerückgang: 2016 betrugen die Neuzulassungen von Elektroautos in Dänemark nur noch ein Viertel des Vorjahres und verharren seitdem auf diesem Niveau. Der Markt hörte praktisch auf zu wachsen.

Angesichts dieses Schocks wurden 2019 erneut Fördermittel eingeführt, mit unmittelbaren Folgen: 2019 überstieg die Zahl der Neuzulassungen erstmals die von 2015 und ist seitdem deutlich gestiegen. Das Finanzierungssystem hat seine Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt.

Neuanmeldung verschiedener Antriebsarten

NIEDERLANDE: LAUFEN SIE VOR ENDE DES SPIELS

In den Niederlanden, deren Marktanteil mit Deutschland vergleichbar ist, sind die möglichen Auswirkungen der Datumsschwelle im Jahr 2020 zu beobachten. Für lokale Null-Emissions-Autos, die als Dienstwagen genutzt werden, gab es in der Privatwirtschaft einen klaren Steuervorteil, der jedoch abgeschafft wurde: Im Jahr 2020 zahlten die Nutzer 8 %, ab 2021 12 %, mit einer weiteren Erhöhung im Jahr 2022. Gleichzeitig wurde auch die Preisbarriere für diesen Vorteil gesenkt.

Das Ergebnis: ein Ansturm beim Kauf von Elektroautos im Dezember 2020, gefolgt von einer allgemeinen Flaute im nächsten Jahr. Die Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen gingen zurück und erholten sich erst 2023.

Norwegen: Der Niedergang einer Musternation

Das Beispiel Norwegen zeigt, dass staatliche Anreize auch in hochentwickelten Märkten noch funktionieren. Das Nicht-EU-Land ist beim Anteil an Elektrofahrzeugen weltweit führend, wobei der Marktanteil reiner Elektrofahrzeuge bis 2023 voraussichtlich 83 % erreichen wird (im Vergleich zu Deutschland: 18 %). Der Grund für diese enorme Entwicklung liegt in einer Reihe von Aktionen: reduzierte Zulassungssteuer beim Autokauf, Befreiung von der Mehrwertsteuer, deutlich reduzierte Kfz-Steuer, Vorteile bei der Nutzung als Firmenwagen und eine Reihe von Privilegien wie die Möglichkeit, Ihr Auto zu parken Auto kostenlos Laden Sie Ihr Auto kostenlos oder zu geringen Kosten auf.

Das Ziel ist ehrgeizig, aber nicht unrealistisch: Bis 2025 sollen keine neuen Verbrennungsmotoren mehr verkauft werden, alle neu zugelassenen Autos sollen also elektrisch sein. Doch dieses Ziel ist nun in Gefahr, da auch Norwegen die Subventionen reduziert. Ab 2023 werden die Steuervergünstigungen für Neuwagen gekürzt, auch die Vergünstigungen für Elektro-Firmenwagen entfallen. Das Ergebnis ist, dass bis 2023 die Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen zum ersten Mal seit 2016 zurückgehen werden. Die genaue negative Zahl wird erst Ende des Jahres klar sein, sie wird aber sicherlich im zweistelligen Prozentbereich liegen.

Eines scheint klar zu sein: Der bestehende europäische Markt für Elektrofahrzeuge wird es ohne nennenswerte staatliche Förderung schwer haben, in Gang zu kommen; der anfängliche Preisunterschied ist zu groß und der Mehrwert batteriebetriebener Fahrzeuge im Vergleich zu Verbrennungsmotoren ist zu undurchsichtig. Diese Wahrnehmung hat allerdings auch eine Kehrseite: Sobald die Subventionen wegfallen, lässt das Interesse der Käufer schnell nach. Eine solche Erfahrung könnte nun auch Deutschland machen.

Dieser Artikel erschien zuerst auf Capital.de.

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Quelle: www.stern.de

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