Erwartetes Urteil - Wird Adidas oder Nike im Wettbewerb um die geschützten Markenlinien triumphieren?
Die heftige Konkurrenz zwischen den gigantischen Sportbekleidungsherstellern Adidas und Nike ist schon lange andauernd. In der neusten Instanz eskalierte dieser Streit, als die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft (DFB) eine Sponsorenwechsel von Adidas zu Nike verkündete.
Aktuell befinden sie sich nicht nur in einem heftigen Geschäftskampf, sondern sie kämpfen auch gerichtlich um ihre berühmten Streifen. 2022 brachte Nike eine Sporthose-Design ein, das zwei oder drei parallele Streifen auf der Außenseite der Hose trug. Diese Hosen waren bemerkenswert ähnlich zu Adidas' Design, was Adidas dazu veranlasste, sie anzuklagen.
Adidas hat bereits zweimal gegen Nike im Düsseldorfer Landgericht siegreich hervorgegangen: Nike musste fünf Hosenmodelle aus dem deutschen Markt ziehen, und das Gericht bestätigte seine Entscheidung nach einem anschließenden Berufungsschreiben von Nike. Jetzt wird das Oberlandesgericht (OLG) die endgültige Entscheidung fällen.
Wie weit reicht der Schutzbereich für die Streifen?
Das Gericht geht dabei zwischen dem Schutz von geistigem Eigentum und dem Fördern gesunder Konkurrenz zwischen den Marken. Nikes Verteidigung beruhte auf der These, dass nicht jedes Design mit Streifen automatisch unter Adidas' Kontrolle fällt. Das Design wird als "sehr allgemein, einfach und eng verwandt" angesehen, und die Breite, Abstand und Farbkontrast der Streifen sind zwischen den beiden Marken deutlich unterschiedlich. Außerdem ist Nikes Swoosh-Logo sehr bekannt.
Adidas' Anwalt, Christian Rassmann, argumentierte, dass Nikes Streifenentwurf ein absichtliches Angriff auf Adidas war. "Kann meine Marke funktionieren, wenn ein Rivale Massenproduktion ähnlicher Produkte startet?", fragte er während des mündlichen Verfahrens. Neben der Möglichkeit von Verwechslungen könnte auch die Imitation die Marke schwächen. Die Öffentlichkeit assoziiert üblicherweise die Streifen mit dem Hersteller, so argumentierte Adidas.
Adidas' Klage wurde nach einer Testkaufaktion bei Nikes Online-Shop 2022 eingereicht. Die Verhandlungen vor dem Oberlandesgericht dauern etwa einen Monat an.
Adidas war 20 Jahre hervorragend erfolgreich
Nike ist derzeit der größte Sportbekleidungshersteller weltweit, mit einem Umsatz von rund 48 Milliarden Euro im Jahr 2023. Adidas belegt hingegen den zweiten Platz in der Branche mit einem jährlichen Umsatz von etwa 21 Milliarden Euro. Beide Marken haben sich in der Vergangenheit auf rechtliche Weise gegenüberstehen, um ihre bekannten Logos zu schützen - 20 Jahre her. In diesem Fall war Adidas erfolgreich und verhinderte, dass Nike Pants mit zwei Streifen verkaufte, die in die Trademarks von Adidas eingingen.
2018 gewann Adidas auch einen Prozess gegen einen Konkurrenten, der Schuhe mit parallelen Querstreifen anbringen wollte.
Aber 2019 erlitt Adidas eine Niederlage in einem Fall, der "The Union Mark" betraf, in dem die Streifen in allen Richtungen laufen. Das Europäische Gerichtshof fand, dass das Logo nicht die notwendige Einzigartigkeit besitzt, um durch Markenschutz geschützt zu werden. Die drei Streifen sind daher nicht in allen Variationen geschützt.
Lesen Sie auch:
- Jahr der Klimarekorde: Extreme sind die neue Normalität
- Vorbeugende Festnahmen offenbaren die Bedrohung durch islamistischen Terror
- Die Vereinten Nationen stimmen für einen Waffenstillstand in Israel
- SPD schließt Haushaltsbeschluss vor Jahresende aus
Quelle: www.stern.de