Wirtschaftswissenschaftler fordern Steuersparten für Ausländer
Deutschland fehlen derzeit ungefähr 573.000 qualifizierte Arbeitskräfte. Die deutsche Regierung plant, diese aus dem Ausland zu rekrutieren und lockt sie mit lucrativen Steuervorteilen an. Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) in Köln ist gegen diese Pläne.
Nach Angaben des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) betragen die jährlichen Ausgaben für die Steuervorteile für ausländische Facharbeiter, die das deutsche Regierung vorgeschlagen hat, 600 Million Euro. Es würden jedoch "wenig Entlastung" bringen, wie das IW formuliert, für den Fachkräftemangel in der deutschen Wirtschaft. Stattdessen hätte man weniger Bürokratie und kürzere Visumverfahren bevorzugt, meint der IW-Experte Martin Beznoska. Darüber hinaus fragt er sich, ob dieses Instrument tatsächlich zusätzliche Facharbeiter anlocken werde, da es nach drei Jahren ausläufe.
Die deutsche Regierung plant, dass ausländische Facharbeiter in ihrem ersten Jahr 30% ihres Bruttogehälters steuerfrei erhalten sollen, 20% in ihrem zweiten Jahr und 10% in ihrem dritten Jahr. Laut IW würde diese Regelung für etwa 70.000 Menschen aus nicht-EU-Ländern gelten, die zum ersten Mal eine Arbeitserlaubnis erhalten.
Regelung für 70.000 Menschen
Im ersten Jahr würden die Staatseinnahmen durch diese Steuerbegünstigungen auf rund 300 Million Euro geschätzt. Nach drei Jahren, als die ersten Spezialisten nur noch einen 10%-Rabatt erhalten und neue Spezialisten hinzukamen, könnten die Kosten auf bis zu 600 Million Euro pro Jahr ansteigen.
Die Kosten könnten höher oder niedriger ausfallen, je nachdem, wie gut ausländische Spezialisten ausgebildet sind und wie viel sie verdienen. Sie könnten aber auch niedriger sein, wenn Spezialisten in ihre Heimatländer zurückkehren oder weniger qualifizierte Arbeiter ankommen.
Das Institut für Deutsche Wirtschaft Köln (IW) argumentiert, dass die deutsche Regierungspolitik für die Anlockung ausländischer Spezialarbeiter absichtlich den Arbeitsmarktbehälter ausfüllen will, könnte aber potenziell zu erheblichen jährlichen Einnahmenverlusten von bis zu 600 Million Euro führen. Martin Beznoska, ein IW-Experte, schlägt stattdessen weniger Bürokratie und kürzere Visumverfahren vor, um Fachkräfte anzulocken und den Arbeitsmarktbehälter in der deutschen Wirtschaft zu entlasten.
(Quelle: handelsblatt.com)
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