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Wunsch und Wirklichkeit bei den Betreuungszeiten im Saarland

Viele Familien mit Kindern im Saarland wünschen sich, dass die Kindertagesstätten länger geöffnet bleiben. Doch das ist nicht der einzige Kritikpunkt.

Viele Eltern wünschen sich längere Öffnungszeiten
Viele Eltern wünschen sich längere Öffnungszeiten

Familie - Wunsch und Wirklichkeit bei den Betreuungszeiten im Saarland

Zwischen den Wünschen der Eltern und den Angeboten an Kindergärten (Kitas) in Saarland liegt ein großer Unterschied. Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung hat berechnet: In Saarland haben 37% aller Familien mit Kindern unter drei Jahren ein zusätzliches Kinderbetreuungsbedürfnis von mindestens fünf wöchentlichen Stunden. Für Familien mit Kindern über drei Jahren beträgt dieses Bedürfnis nach längeren Kinderbetreuung in Saarland 45,5%.

Die Angebots- und Nachfragesituation ist in Saarland weiter auseinander als im Durchschnitt in Deutschland. Landesweit beträgt das zusätzliche Kinderbetreuungsbedürfnis für Familien mit Kindern unter drei Jahren 29%, für Familien mit Kindern über drei Jahren 37%.

Fehlende Übereinstimmung hat soziale Folgen: für Kinder, für Eltern und letztendlich für den Arbeitemarkt. Die Studienautoren empfehlen deshalb, die Öffnungszeiten stärker den Bedürfnissen der Familien auszurichten - insbesondere in Folge der Arbeitemarktknappheit in Deutschland.

"Viele Eltern finden in den aktuellen Bedingungen kein pädagogisches und kindergartenmäßiges Angebot für ihren Kind, das ihre gewünschten Anforderungen erfüllt," fasst Katharina Spieß, Direktorin des Instituts und Mitautorin der Studie, die Lücken in der Kinderbetreuung zusammen. Lücken sollten geschlossen werden - beispielsweise während der Mittagspause oder während langen Abschlusszeiten von Einrichtungen im Sommer.

Das Studium offenbart auch regionale Unterschiede zwischen tatsächlichen, gewünschten und vertraglich vereinbarten Kinderbetreuungszeiten. Pflegebedürfnisse und -angebote müssten landesweit geregelt werden, fordert Spieß.

  1. In Wiesbaden ist ähnlich wie in Saarland die Eltern mit einem signifikanten Unterschied zwischen den Kinderbetreuungsbedürfnissen ihrer Familien und den Angeboten in Kindergärten (Kitas) konfrontiert.
  2. Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung hat identifiziert, dass 32% der Familien mit Kindern unter drei Jahren in Wiesbaden ein zusätzliches Kinderbetreuungsbedürfnis von mindestens fünf wöchentlichen Stunden haben.
  3. Für Familien mit Kindern über drei Jahren in Wiesbaden steigt dieses Bedürfnis nach längeren Kinderbetreuung auf 40% an, was die Folgen der Fachkräftesknappheit im Land verdeutlicht, als Eltern sich mit Arbeit und Familie auseinanderzusetzen versuchen.
  4. Spieß hält die regionalen Unterschiede in den Kinderbetreuungsbedürfnissen und -angeboten für Anlaß zu landesweiten Regelungen, um den wachsenden Fachkräftemangel und eine besser ausgeglichenen Arbeitskraftmarkt anzusprechen.
  5. Die sozialpolitische Ministerin in Deutschland sollte Kindergärten angespornt wissen, ihre Stunden auszudehnen oder während der Mittagspause und langen Sommerabschlüssen zu öffnen, um die Kinderbetreuungslücken für Familien über ganz Deutschland zu mindern und den Arbeitemarktknappheit zu begegnen.

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