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Zug- und Flugverkehr in Bayern weiter eingeschränkt

Eis und Schnee sorgen weiterhin für Verkehrsprobleme im Süden Deutschlands. In vielen Teilen Südbayerns fahren auch zwei Tage nach dem starken Schneefall noch immer keine Züge, Flüge sind gestrichen – und bis zur vollständigen Rückkehr zur „Normalität“ wird es noch einige Zeit dauern.

Ein verschneiter Regionalzug hält am Münchner Hauptbahnhof. Foto.aussiedlerbote.de
Ein verschneiter Regionalzug hält am Münchner Hauptbahnhof. Foto.aussiedlerbote.de

Schneechaos - Zug- und Flugverkehr in Bayern weiter eingeschränkt

Das Wetterchaos in Bayern vom Wochenende wirkt noch immer nach. Auch Züge und Flüge wurden am Montag gestrichen und Schulen blieben geschlossen. Der Verkehrsnotstand wird (zumindest in einigen Gebieten) anhalten. Die Deutsche Bahn (DB) rechnet bis Mitte der Woche mit weiteren Störungen in Bayern. Reisende werden gebeten, nicht unbedingt notwendige Reisen auf den 6. Dezember zu verschieben.

Mehr als die Hälfte der Flüge am Flughafen München wurden am Montag gestrichen. Ein Sprecher sagte, etwa 540 von 880 geplanten Flügen seien gestrichen worden. „Wir rechnen mit Ausfällen bis Mitte der Woche“, sagte hier jemand anderes. Darüber hinaus müssen noch Flugzeuge enteist und Flächen auf der Landebahn geräumt werden.

Auch die Eisenbahnarbeiten gehen weiter. Heftiger Schneefall legte am ersten Adventswochenende den Bahnverkehr in weiten Teilen Süddeutschlands lahm. Bäume blockierten Gleise, vereiste Oberleitungen und schneebedeckte Züge behinderten den Reiseverkehr.

Die DB teilte mit: „Vielerorts fielen Oberleitungen aus oder Stromabnehmer wurden durch den Schnee heruntergerissen. Längere Stromausfälle bei kaltem Wetter führten dazu, dass einige Fahrzeuge nicht mehr gestartet werden konnten und abgeschleppt werden mussten.“

Wie die DB Ende November mitteilte, verfügt sie in Bayern nur über 13 „Schienenräumfahrzeuge“ – und deckt damit 9.800 Streckenkilometer in der Südregion ab. „Außerdem sind sieben Fahrzeuge für die leichte Schneeräumtechnik im Einsatz – vier Mehrzweck-Instandhaltungsfahrzeuge für die Schieneninfrastruktur und drei Gleisarbeitsfahrzeuge.“

Reisende und Pendler müssen sich auch am Montag auf Verspätungen und Zugausfälle einstellen. Wann die Stadtbahnlinien in und um München, auf die Tausende Pendler angewiesen sind, wieder in Betrieb sein werden, konnte die Deutsche Bahn zunächst nicht sagen. Bis Mitte der Woche sei mit „erheblichen Störungen“ zu rechnen. Am Morgen standen die Straßenbahnen noch still, wie die Münchner Verkehrs AG (MVG) mitteilte. U-Bahnen und Busse sind bereits im Einsatz. Allerdings rechnet die MVG nicht mit einem normalen Betrieb.

Auch am Münchner Hauptbahnhof wurde der Betrieb am Montag stark eingeschränkt. Die Staatsbahnen meldeten, dass der Verkehr auf der Niederbayerischen Strecke „mit Unterbrechungen“ wieder aufgenommen worden sei. Der Verkehr auf der Bayerischen Regionalbahn (BRB) bleibt teilweise eingestellt. Ein Sprecher sagte, auf einigen Strecken seien Shuttledienste vorhanden, die jedoch nicht nach Fahrplan verkehrten.

Die Deutsche Bahn rechnet mit einer hohen Auslastung der Züge und empfiehlt, Flüge von und nach München zu verschieben. Die Bundespolizei teilte am Montag mit, dass sie am Vortag bei der Räumung zweier ICE-Züge am Münchner Hauptbahnhof helfen musste, weil diese wegen Überfüllung nicht weiterfahren konnten.

Die Eisenbahnergewerkschaft EVG und der Fahrgastverband Pro Bahn nutzten das Chaos zum Anlass, Alarm zu schlagen. Sie sind anspruchsvolle Konsequenzen für die Wintertauglichkeit der Bahn. EVG-Vorsitzender Martin Burkert sagte der Augsburger Allgemeinen Zeitung (Montag), dass die deutsche Bahninfrastruktur „grundsätzlich marode“ sei. Nach dem Vorbild von Ländern wie Österreich müssen erhebliche Investitionen getätigt werden.

Detlev Neuß, Bundespräsident des Fahrgastverbandes Pro Bahn, sagte der Zeitung, der Schienenverkehr stehe „nach jahrzehntelanger Sparpolitik unter Stress“. Ein Problem besteht darin, dass die Bahnen aus Kostengründen immer mehr Gleise als Stellplätze abgebaut haben und nun ganze Züge direkt an den Bahnhöfen abgestellt werden müssen, wenn sie ihr Ziel nicht erreichen können. „Überlastungen an den Bahnhöfen führen dazu, dass der Schienenverkehr schneller blockiert wird und weite Gebiete lahmgelegt werden.“

Seit Sonntagnachmittag fließt der Verkehr auf den Straßen wieder reibungslos. Der Schnee ist besonders auf den Wegen sehr stark und die großen Schneeflächen am Straßenrand sind oft schwer zu umgehen. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Südoberbayern sagte, dass es dennoch zu einigen Unfällen gekommen sei, die meisten seien jedoch auf Schäden an Metallplatten zurückzuführen. „Die Autofahrer in Oberbayern verstehen die Situation und können damit umgehen.“

Schneefall beschäftigt auch die Feuerwehren. Allein in München kam es am Wochenende nach vorläufigen Meldungen vom Montag zu 785 Einsätzen. Zu diesem Zweck ist das Fahrzeug sogar mit Schneeketten ausgestattet.

Entwurzelte Bäume, beschädigte Oberleitungen und von der Straße abgekommene Fahrzeuge rufen den Rettungsdienst in Alarmbereitschaft. Nach aktuellen Informationen wurde jedoch niemand verletzt. Neben all der Arbeit wurden die Einsatzkräfte verstärkt: Münchner Bürger bedankten sich teils „mit Weihnachtsgebäck, Getränken oder auch einer einfachen Dankesbekundung“, teilte die Feuerwehr mit.

Die Bayerische Schlösserverwaltung warnt vor „Schneegefahr“ im Münchner Englischen Garten. Beim Betreten von Waldgebieten können Bäume unter der Schneelast umstürzen oder Äste abbrechen. Einige Parks sollen bis Dienstag geschlossen bleiben, darunter auch der Nymphenburger Schlosspark. Dies gilt auch für die Tierfreiflächen des Nationalparks Bayerischer Wald in Neuschenau und Ludwigstall.

Auch der Münchner Stadtfriedhof bleibt „bis auf Weiteres“ geschlossen. Wie das Gesundheitsamt mitteilte, war es am Montag nicht einmal möglich, Beerdigungen auf dem Waldfriedhof abzuhalten.

In den Regionen Starnberg und Mühldorf am Inn blieben viele Schulen am Montag geschlossen. Zeitweise sollte ein Fernstudium angeboten werden. Die Stadtverwaltung Augsburg kündigte außerdem an, dass 20 Schulen vorübergehend ganz oder teilweise geschlossen werden sollen. Der Grund sind große Schneemassen, die auf den Dächern von Gebäuden lasten. Nach der Schneeschmelze muss die Statik des Gebäudes überprüft werden.

Nach Angaben eines Bayernwerk-Sprechers war die Stromversorgung im Freistaat am Montag nach mehreren Stromausfällen in Ober- und Ostbayern am Wochenende wieder stabil. Es gebe nur „einzelne Ausfälle“, sagte er. Aber wenn Bäume auf Stromleitungen fallen, ist immer noch mehr los. Derzeit wird ein Großteil der Schäden behoben. Wie groß diese sind und wie viel sie kosten, bleibt unklar.

DWD Flughafeninformationen Bayern München Informationen des Kultusministeriums zu Schulschließungen - Laufend aktualisierte DB-Informationen zum Winter

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Quelle: www.stern.de

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